Klassikerinnen feministischer Theorien und Neuer Feminismus - Einzelansicht

Seminarbeschreibung

In diesem Seminar liegt der Fokus auf einer vergleichenden Auseinandersetzung mit feministischen Gesellschaftsanalysen, Forderungen und Theorien, wie sie in eineinhalb Jahrhunderten Ideengeschichte, Frauenbewegung sowie der Geschlechterforschung entstanden sind. Dabei legen wir besonders Augenmerk auf ihre historische Entwicklung und gesellschaftliche Einbettung. Auf welche jeweiligen gesellschaftliche Positionierung von Männern und Frauen reagieren die Texte? Welche Probleme sprechen Sie an, welche Vorschläge werden unterbreitet?

Wir behandeln für die Zeit der sogenannten ersten Welle der Frauenbewegung eine Auswahl an Texten von Vertreterinnen der sozialistischen, kommunistischen, anarchistischen sowie „radikalen” und „konservativen” bürgerlichen Richtungen (z.B. Clara Zetkin, Anita Augspug, Helene Lange), für die Zeit „zwischen altem und neuem Feminismus” z.B. Margaret Mead, Simone de Beauvoir und Betty Friedan und für die theoretische Diskussion seit den 1980er Jahre z.B. Judith Butler, Nancy Fraser, Frigga Haug, Kate Millett, bell hooks und Eve Kosofsky Sedwick. Für eine erste Auseinandersetzung mit der Generation aktuell junger Feminist*innen empfehle ich die Lektüre von Anne Wizorek (#aufschrei) und Laurie Penny (Unsagbare Dinge).

Die endgültige Textauswahl steht zum Einführungstermin fest. Die Texte werden in Moodle bereitgestellt.

Schlagworte

Frauenbewegung (1. Welle, 2. Welle, 3. Welle) – proletarische versus bürgerliche Frauenbewegung – Gleichheitsfeminismus – Differenzfeminismus – Ökofeminismus – Lesbischer Feminismus – Schwarzer Feminismus – Interdependenz von Race-Class-Gender – Postcolonial Studies – Individualfeminismus – Dekonstruktivistischer Feminismus – Poststrukturalismus, Queer Theorie.


Das Seminar wird als Blockseminar an zwei Wochenenden und mit einem Einführungstreffen angeboten.

Freitag, 27.10., 12-14 Uhr Einführung und Formalitäten

    Vorstellung des Seminarplans
    Verteilung der Referate
    Formalitäten zur Hausarbeit

Voraussetzung zur Teilnahme und Scheinleistungen

Das Seminar richtet sich grundsätzlich an BA-Studierende ab dem 3. Semester. Teilnehmer*innen, insbesondere Studienanfänger*innen sollten ein überdurchschnittliches Interesse für historische, politische und gesellschaftliche Zusammenhänge mitbringen bzw. die Bereitschaft, sich entsprechend einzuarbeiten.

Voraussetzungen für die Teilnahme 3 Credits: Anwesenheit, Bereitschaft zu Impulsreferaten und Textexpertise.

Voraussetzungen für einen Leistungsschein, 6 Credits: Anwesenheit, Bereitschaft zu Impulsreferaten und Textexpertise sowie das Schreiben einer wissenschaftlichen Hausarbeit von 12-15 Seiten. Abgabefrist der Hausarbeiten: 31. März 2018

Literatur

Die Seminartexte werden zum Teil aus den drei Bänden Klassikerinnen feministischer Theorie entnommen:

Gerhard, Ute/Wischermann, Ulla (2008): Klassikerinnen feministischer Theorie: Grundlagentexte Band 1 (1789-1919).

Wischermann, Ulla/Rauscher, Susanne/Gerhard, Ute (2010): Klassikerinnen feministischer Theorie: Grundlagentexte Band 2 (1920–1985). 2010

Schmiedbauer, Marianne/Lutz, Helma/Wischermann, Ulla (2013): Klassikerinnen feministischer Theorie: Grundlagentexte Band 3 (ab 1986).

Hintergrundliteratur

Holland-Cunz, Barbara (2003): Die alte neue Frauenfrage. Frankfurt a.M. Das Kapitel „Der neue Feminismus von 1963 bis heute” können Sie hier abrufen: http://www.fu-berlin.de/sites/gpo/pol_theorie/Zeitgenoessische_ansaetze/neuerfem1963/buchtext.pdf

Penny, Laurie (2014): Unsagbare Dinge. Sex, Lügen und Revolution. Edition Nautilus. Hamburg.

Trumann , Andrea (2002): Feministische Theorie. Frauenbewegung und weibliche Subjektbildung im Spätkapitalismus. Stuttgart.

Wizorek, Anne (2014): Weil ein #Aufschrei nicht reicht. Für einen Feminismus von heute. Frankfurt a.M.