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Foto: Matthias Friel

Religiöse Erfahrungen als Problem der Phänomenologie - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2017/18
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 04.10.2017 - 10.11.2017

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mo 12:00 bis 14:00 wöchentlich 16.10.2017 bis 05.02.2018  1.09.2.13   13.11.2017: 
25.12.2017: 1. Weihnachtstag
01.01.2018: Neujahr
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Seminar Mo 12:00 bis 14:00 Einzeltermin am 13.11.2017 2.10.1.22    
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Religionsphilosophie wird oftmals als philosophische Erörterung der Frage nach der Existenz Gottes sowie seiner metaphysischen Verfasstheit verstanden. Diese Bestimmung mag an und für sich nicht ganz falsch sein, ist aber zumindest unvollständig: Insbesondere im frühen 20. Jahrhundert wurde von einigen Autoren der Versuch unternommen, sich der Religion mit möglichst wenig Altlasten an Metaphysik und Theologie zu nähern, indem nicht Gott, sondern die religiöse Erfahrung als solche beschrieben und zu anderen Erfahrungsweisen in Beziehung gesetzt werden sollte, ohne sie reduktionistisch aus alltäglichen Phänomenen wie Angst, Erklärungsnot o.ä. herleiten zu wollen. Dem amerikanischen Denker William James ging in seinen "Varieties of Religous Experience" von 1902 um besondere Erfahrungen, nämlich "the feelings, acts and experiences of individual men in their solitude, so far as they apprehend themselves to stand in relation to whatever they may consider the divine". Im deutschen Sprachraum war es besonders Rudolf Ottos Studie "Das Heilige", die das Thema der religiösen Erfahrung erschlossen hat. Otto versteht religiöses Erleben als Erfahrung eines "Numinosen", d.i. als Konfrontation mit einem "schauervollen" und faszinierenden Geheimnis. Auch der Phänomenologe Max Scheler fragte nach religiösen Erleben: Er vertritt die These, dass es einen eigenständigen, religiösen Lebensbereich gebe, in dem sich die Person als durch etwas Größeres bedingt erlebe und sich dafür einsetze. Zuletzt hat auch Hermann Schmitz in seiner Neuen Phänomenologie über religiöse Erfahrung geschrieben: Für ihn zeichnen sich religiöse Erfahrungen als Erlebnisse "mit der Autorität unbedingten Ernstes" aus, zu denen es in jedem Lebensbereichen kommen kann.

In diesem Seminar sollen grundlegende Möglichkeiten, religiöse Erfahrungen zu thematisieren, besprochen werden. Dabei werden sich Fragen stellen wie:
Was sind religiöse Erfahrungen? Gibt es einen eigenständigen Bereich des Erlebens, der als religiös beschrieben werden muss? In welchem Verhältnis steht religiöse Erfahrung zu ästhetischer Erfahrung?
Literatur

u.a.:

James, William: The Varieties of Religious Experience. A Study in Human Nature, New York [1902] 1907.

Otto, Rudolf: Das Heilige. Über das Irrationale in der Idee des Göttlichen und sein Verhältnis zum Rationalen [1917], Neuausgabe mit einem Nachwort von Hans Joas, nach dem Text von 1936 mit den letzten Korrekturen Rudolf Ottos, München 2014.

Scheler, Max: Vom Ewigen im Menschen [1921], in: Gesammelte Werke Bd. 5, Bern 1954.

Scheler, Max: Zur Rehabilitierung der Tugend [1915], in: Gesammelte Werke Bd. 3, Bern 1955.

Schmitz, Hermann: System der Philosophie, dritter Band: Der Raum, vierter Teil: Das Göttliche und der Raum, Bonn 1977.

 

Die Seminarliteratur wird bei Moodle bereitgestellt!

Bemerkung

Nota bene: Wegen eines Raumtauschs findet das Seminar in Raum 1.09.2.13 statt!

Leistungsnachweis

- für 3 LP  (Grundmodul / StudiumPlus): 3-4 seitiger Essay, abzugeben bis zum 13.01.2018

- für 4 LP  (Grundmodul): ca. 5 seitiger Essay, abzugeben bis zum 13.01.2018

- für 4 LP (Vertiefungsmodul): ca. 5 seitiger Essay, abzugeben bis zum 13.01.2018 + kurze Vorstellung der eigenen Arbeitsergebnisse im Plenum


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18 , Aktuelles Semester: SoSe 2024