Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Individualität, Analogie und Urteil: Erkenntnistheoretische Innovationen der Ästhetik - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2017/18
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 04.10.2017 - 20.11.2017

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mi 12:00 bis 14:00 wöchentlich 18.10.2017 bis 07.02.2018  1.09.1.14 Dr. Buschmann 27.12.2017: Akademische Weihnachtsferien
03.01.2018: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar

Die Begründung der „Ästhetik” gilt als eine der philosophisch-theoretischen Leistungen des 18. Jahrhunderts. Doch schon ein erster Einblick in die Philosophie dieses Zeitraums überrascht und verwirrt mit ambivalentem Gebrauch des Begriffs, zu schweigen von einer etwa konsensfähigen systematisch-fachdisziplinären „Ästhetik”. In einem stimmen jedoch auch die Zeitgenossen des 18. Jhs. überein: Es ist einer der meistgebrauchten „neuen” philosophischen Begriffe der zweiten Jahrhunderthälfte.

Was also wird mit seiner Hilfe begründet und aufgerufen? Eine Theorie des Schönen? Eine Theorie der Kunst? Eine Theorie des Gedächtnisses, eingeschlossen dessen kognitive und psychologische Grundlagen? Eine Theorie der unteren Erkenntnisvermögen, unterhalb von Begriff und Urteil? Ebenso doch aber auch die transzendentale Ästhetik als Theorie der reinen Anschauungsformen im Sinn von Kants „Kritik der reinen Vernunft” (KdrV) ? Wie aber gelangt ein hochsystematischer Denker wie Kant von dort aus zur Verwendung des allem Augenschein nach gleichen Begriffs in der Theorie des ästhetischen Urteils in der „Kritik der Urteilskraft” (KdU)?

Diese kleine tour d’horizon zeigt schon, daß die gern zitierte „Entdeckung einer neuen Fachdisziplin” für das 18. Jh. sich auf die zeitgleichen philosophischen Konzepte der Ästhetik nur von Fall zu Fall berufen kann. Welche genuin philosophischen Probleme der Tradition sind es also, die in diesem augenscheinlich komplexen Begriff neu sortiert und gebündelt werden und womöglich eine gemeinsame Lösung finden oder finden sollen?

Das Seminar geht dieser Frage anhand von Texten von Alexander Gottlieb Baumgarten (1714-1762) nach, der allgemein als „Begründer der Ästhetik” gilt. Weniger bekannt ist, daß es dessen „Metaphysik‘” war, die Kant seinen eigenen Universitätsvorlesungen zum gleichen Gegenstand lange Zeit zugrunde legte. Ziel des Seminars wird sein, diejenigen Probleme der frühneuzeitlichen Metaphysik - eingeschlossen die aus der metaphysica specialis begründete Erkenntnistheorie - zu identifizieren, die Baumgarten zu seinem philosophischen Konzept einer Ästhetik Anlaß geben. Wir werden uns primär auf die Themen Individualität (principium individuationis, concretum), Analogie (analogia entis, cognitio symbolica) und Urteil (judicium, decisio) beziehen. In einem zweiten Schritt werden wir diese Probleme und Lösungen als Voraussetzung für Kants prominente Verwendung des Begriffs „Ästhetik” in der KdrV und der KdU in den Blick nehmen.

X

Literatur

Baumgarten, Alexander Gottlieb: Texte zur Grundlegung der Ästhetik. Lat.-dt. Übers. u. hrsg. von Hans R. Schweizer. Hamburg: Felix Meiner Verlag, 2013 [= unveränd. Nachdr. d. Ausg. 1984]. ISBN 9783787305735

Baumgarten, Alexander Gottlieb: Ästhetik. Bd. 1 u. 2. Übers. u.hrsg.v.Dagmar Mirbach. Hamburg: Felix Meiner Verlag, 2007. ISBN 9783787318995

Leistungsnachweis

4 LP: Ein mdl. Beitrag (Diskussionsgrundlage) zum Seminar (Thema und Termin nach Absprache) UND Essay im Umfang von 5 Seiten (Thema nach Absprache/ Verschriftlichung des mdl. Beitrags möglich) , Abgabetermin 12.02.2018

Bitte beachten Sie den Abgabetermin – NEU ab WS 2017/18!


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18 , Aktuelles Semester: SoSe 2024