PULS
Foto: Matthias Friel
Während in Frankreich das Ancien Régime in den Stürmen der Revolution unterging, blieben die Territorien und Städte im Heiligen Römischen Reich weitgehend von tiefgreifenden revolutionären Umwälzungen verschont. Anfangs hatte zwar noch eine erhebliche Zahl der Repräsentanten des deutschen Geisteslebens die Revolution im Nachbarland als Anbruch eines neuen Zeitalters und Sieg der Vernunft über Unrecht, Unterdrückung und Tyrannei begrüßt. Nach der Terreur-Phase und den harten Bedrückungen, die zu Begleiterscheinungen der Revolutionskriegen wurden, wandten sich jedoch die meisten aufgeklärten Publizisten und Protagonisten rasch wieder vom französischen Vorbild ab. Aber auch nicht zuletzt wegen der seit der Mitte des 18. Jahrhunderts vielerorts von den Obrigkeiten weithin erfolgreich durchgeführten Reformen des aufgeklärten Absolutismus gab es nur wenige sogenannte „deutsche Jakobiner“, „Democraten“ und „Republikaner“. Mit dem Seminar sollen anhand ausgewählter Beispiele (proto-)revolutionäre Zirkel untersucht und die Gründe für deren nur begrenzte politische Wirkung erörtert werden.
Einführender Text: Anne Cottebrune, „Deutsche Freiheitsfreunde“ versus „Deutsche Jakobiner.“ Zur Entmythisierung des Forschungsgebietes „Deutscher Jakobinismus“, Bonn 2002; weitere Literatur wird im Seminar genannt.
regelmäßige, aktive Teilnahme; Präsentation (keine Referate!); Paper; Hausarbeit
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