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Foto: Matthias Friel
Der Überfall des russischen Zaren Iwan IV. (der Schreckliche) auf Livland (1558) führte zu einer Neuformierung der Staatenwelt entlang der Ostseeküste. Um das Machtvakuum in den baltischen Landen konkurrierten fortan in einer nicht abreißenden Serie von Kriegen die Könige von Schweden, Dänemark, Polen und der russische Zar, aber auch kleinere politische Akteure wie die Herzöge von Mecklenburg, Preußen und Pommern sowie die aufstrebenden Kurfürsten von Brandenburg, die seit 1701 auch die preußische Königskrone trugen. Aus diesen Konflikten ging am Beginn des 17. Jahrhunderts zunächst Schweden siegreich hervor. Mit den Königen Karl IX. und Gustav II. Adolf begann eine Phase der schwedischen Hegemonie im Ostseeraum – die sogenannte Großmachtzeit (stormaktstiden), die auch zur Vorgeschichte des Dreißigjährigen Krieges gehört. Erst mit der Expansion des russischen Zaren Peter I. (der Große) wurde auf Dauer der Kampf um die Ostseeherrschaft, das „Dominium maris baltici“, entschieden. Im Seminar werden die verschiedenen politischen Konstellationen zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum beginnenden 18. Jahrhundert erarbeitet und dabei die spezifischen Interessen der politischen Akteure nachvollzogen.
Einführender Text: Klaus Zernack, Das Zeitalter der nordischen Kriege von 1558 bis 1809 als frühneuzeitliche Geschichtsepoche, in: Zeitschrift für Historische Forschung 1 (1974), S. 55–79; Robert I. Frost, The Northern Wars. War, State and Society in Northeastern Europe, 1558–1721, Harlow 2000; weitere Literatur wird im Seminar genannt.
regelmäßige, aktive Teilnahme; Präsentation (keine Referate!); Paper; Hausarbeit
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