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Foto: Matthias Friel

Utopie und Moderne: Science Fiction in der Sowjetunion - Einzelansicht

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Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2017/18
Einrichtung Institut für Slavistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist
Gruppe 1:
      
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Vorlesung Di  bis  wöchentlich am   Prof. Dr. Franz fällt aus
Kommentar

Nicht weniger als die „Herstellung der modernen Welt“ schrieben manche Forscher dem Genre der Science Fiction zu, das wie keine literarische Gattung sonst nicht nur die Verwerfungen und Gefahren, sondern auch die Wunschträume und Utopien der Moderne zu ihrem eigentlichen Gegenstand machte. In der Sowjetunion kam ihm zudem eine besondere ideologische und kulturpolitische Aufgabe zu: Das auf „wissenschaftlich begründete Fiktionen“ spezialisierte Genre solle zeigten, wie die ideale kommunistische Zukunftsgesellschaft sich entwickeln würde. Was in anderen sozialistisch-realistischen Kunstformen als Option und Vision am fernen Horizont aufschien, wurde hier zur Kernfrage der künstlerischen und medialen Verfahren selbst. Die Zukunftsentwürfe zielten häufig auf eine völlige Umgestaltung des Menschen und seines Lebensraumes (der Natur und letztlich auch des Weltalls) mit Hilfe neuesten ingenieurstechnischen, human- und naturwissenschaftlichen Wissens. Gleichzeitig wird aber immer auch die Gefahr des Scheiterns dieser Projekte verhandelt. Besonders seit der Tauwetterzeit der 1960er Jahre erodiert die utopische Siegesgewissheit und der neue Mensch wird zum Objekt satirischer Neu(auf)fassungen einer desillusionierten Science Fiction.

Das Seminar will a) einen grundlegenden literatur- und kulturgeschichtlichen Einblick in die sowjetische Science Fiction geben, der einen Vergleich mit westlichen Entwicklungen sowie neuere literaturwissenschaftliche Fragestellungen mit einschließt; b) will es die spezifische Poetik analysieren, die das Genre angefangen von den künstlerischen Avantgarden der 1920er Jahre über die Stalinzeit bis zu spätsowjetischen und postmodernen Ästhetiken prägte; c) sollen in komparatistischer und diachroner Perspektive signifikante thematische Entwicklungslinien und kulturelle Brüche von den 1920er Jahren bis in die Gegenwart nachverfolgt werden.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18 , Aktuelles Semester: SoSe 2024