Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Sigmund Freud und die Psychoanalyse, philosophisch gelesen - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2018
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfristen 03.04.2018 - 20.05.2018

Belegung über PULS
03.04.2018 - 10.05.2018

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mi 12:00 bis 14:00 wöchentlich 11.04.2018 bis 18.07.2018  1.11.1.25    
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Obwohl die Begründung der Psychoanalyse durch Sigmund Freud ein veritables Großereignis in der Wissensgeschichte des abendländischen Denkens markiert, hat sich die Philosophie bis auf den heutigen Tag immer schwer getan, die Grundeinsichten und die begrifflichen Gehalte der Freudschen Theorie im Detail zu verstehen. Zu groß war und ist traditionell die Furcht der Philosophen, in der dafür unverzichtbaren Überschreitung der "Fachgrenzen" das eigene Deutungsmonopol in der Frage nach der conditio humana aufgeben zu müssen. Von Anfang an hat sich die Philosophie daher in einem distanzierten Verhältnis zur Psychoanalyse eingerichtet: Sie erschien ihr als bloß empirische Wissenschaft, die, durchsetzt mit zweifelhaften Mythemen (Todestrieb, Ödipuskomplex, Urhorde usw.), eine spekulative Anthropologie hervortreibt, die es philosophisch zu hinterfragen gelte. Man kann von einer eigentümlichen Geschichte der Faszination der Philosophie des 20. Jahrhunderts für das Wissen der Psychoanalyse sprechen. Freud ist zwar über eine kaum zu überblickende Vielfalt von Rezeptionswegen in der Philosophie präsent aber oft genug wurde die Auseinandersetzung mit seinen (Hypo-) Thesen durch grundsätzliche Skepsis, durch Bemühungen um wissenschaftspolitische und diskursive Abgrenzungen (Philosophie vs. Psychologie, Philosophie vs. Naturwissenschaft, Theorie vs. Praxis), oder aber, im Gegenteil, durch unkritisch-positive Bezugnahmen diktiert.

Dieses Seminar lässt sich von dem Versuch leiten, aus philosophischer Sicht auf das Gesamtwerk des großen Psychoanalytikers Sigmund Freud zuzugreifen. Es soll also nicht um eine Verwissenschaftlichung des Freudschen Ansatzes gehen, der sich immer (auch) ganz dezidiert als eine therapeutische Praxis und als Kur begriffen hat. Aber das Seminar lädt doch dazu ein, nach der Systematik und der inneren Kohärenz des Freudschen Gedankengebäudes zu fragen. Untersucht werden sollen die berühmten Teilstücke der Theorie Freuds: Seine Lehre vom Un- und Unterbewussten, sein „Strukturmodell der Psyche“ (Es-Ich-Überich), sein Sexualitätskonzept (Ödipuskomplex), sein Verständnis von psychischer Erkrankung sowie seine Kulturtheorie ("Das Unbehagen in der Kultur") und seine Religionstheorie („Der Mann Moses und die monotheistische Religion“).
Im Seminar werden wir ausgewählte Passagen aus den zentralen Büchern und Aufsätzen Sigmund Freuds lesen.
Literatur Freud, Sigmund: Zur Psychopathologie des Alltagslebens (1904). Frankfurt am Main: Fischer 1954.

Freud, Sigmund: Die Traumdeutung (1900). Frankfurt am Main: Fischer 1980.

Freud, Sigmund: Totem und Tabu (1913).Frankfurt am Main: Fischer 1981.

Freud, Sigmund: Essays III. Auswahl 1920 bis 1937. Berlin: Verlag Volk und Welt 1988.

Freud, Sigmund (1930 bzw. 1938): Das Unbehagen in der Kultur/Abriss der Psychoanalyse. Frankfurt am Main: Fischer 1958.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2018 , Aktuelles Semester: SoSe 2024