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Ritter und Monstren: Strickers „Daniel von dem blühenden Tal“ - Einzelansicht
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Veranstaltungsart
Seminar
Veranstaltungsnummer
SWS
2
Semester
SoSe 2018
Einrichtung
Institut für Germanistik
Sprache
deutsch
Weitere Links
Kommentar
Belegungsfrist
03.04.2018 - 10.05.2018
Belegung über PULS
Gruppe 1:
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Tag
Zeit
Rhythmus
Dauer
Raum
Lehrperson
Ausfall-/Ausweichtermine
Max. Teilnehmer/-innen
Seminar
Mo
14:00 bis 16:00
wöchentlich
09.04.2018 bis 16.07.2018
1.09.2.05
Dr. Klinger
50
Kommentar
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".
In Strickers "Daniel von dem blühenden Tal" (13. Jh.) ist nichts, wie es einmal war: Zu deutlich weicht dieser nachklassische Artusroman, von den Gattungsprinzipien ab, wie sie Hartmann von Aue etabliert hatte. Im "Daniel" mischt sich Heroisches, Befremdliches und Monströses: Der ebenso starke wie listige Held muss sich nicht nur mit Riesen und Zwergen, sondern auch mit Blutsaugern und Bauchlosen auseinandersetzen. Nicht mehr ganz so vorbildlich wie in früheren Texten erscheint zudem die ritterliche Gesellschaft um König Artus. Ausgerechnet dieser ideale König muss es sich gefallen lassen, dass ihn der Riesenvater auf einem Berggipfel absetzt, wo er hilflos seine Befreiung abzuwarten hat. Der "Daniel" schildert aber auch Herrschaftsstrukturen und Schlachtenordnungen mit besonderer Aufmerksamkeit für Details, die der zeitgenössischen feudaladligen Wirklichkeit näher zu stehen scheinen als das Stilisierungsschema der ritterlichen Aventiure. Doch trifft der vermeintliche Realismus des Romans auf eine wuchernde Fantastik, die ein Abenteuer an das andere reiht.
Wie kontrovers dieser Entwurf der Artusgesellschaft gewirkt haben muss, lässt sich nicht zuletzt daran ablesen, dass ein Anti-Daniel-Roman, "Garel von dem blühenden Tal", überliefert ist, der das Bild des Königs und seiner Ritter mit neuerlichem Glanz versieht. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die vielfältigen Kontraste ritterlich-heroischer Identitätsbildung mit unhöfisch bis monströs gezeichneten Antagonisten, von höfischer Sphäre und Herrschaftsgewalt mit fremdartigen Gegenwelten. Einen zweiten Schwerpunkt bildet der Umbau überlieferter Erzählformen mitsamt den kreativen Brüchen und Erweiterungen, die den "Daniel" auszeichnen: all jene Strategien, mit deren Hilfe der Stricker die Gattung Artusroman dekonstruiert, bereichert und weiterentwickelt.
Literatur
Eine zweisprachige Textausgabe wird zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen:
"Daniel von dem blühenden Tal vom Stricker." Aus dem Mittelhochdeutschen übertragen, mit einer Einführung u. Anmerkungen versehen von Helmut Birkhan. (= Erzählungen des Mittelalters Bd. 5) Kettwig 1992.
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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2018 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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