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Foto: Matthias Friel
1964 legte Niklas Luhmann mit „Funktionen und Folgen formaler Organisationen“ ein Werk vor, das zu den Standardwerken der Organisationssoziologie gehört. Einerseits ist die darin zentrale Unterscheidung von formalen und informalen Erwartungen schnell nachvollziehbar, schließlich lassen sich damit empirische Phänomene wie z.B. der VW-Abgasskandal erklären. Andererseits sind weite Teile des Buches nach wie vor eher unbekannt. Vielleicht auch deshalb, weil es leserlich zunächst unzugänglich erscheint.
Dabei beschäftigt Luhmann sich im Verlauf des Buches mit ganz praktischen Fragen des Organisierens: Um welchen Preis gelingt Organisationen eine konsistente Außendarstellung für Nicht-Mitglieder? Wie versucht die Organisation mit Konflikten zu umgehen und was bedeutet das für ihre Mitglieder? Und wie kommt es, dass nicht nur die Vorgesetzten ihre Mitarbeitenden führen – sondern auch umgekehrt? Luhmann will kein Idealbild einer Organisation zeichnen, sondern das aus der Organisationslogik entstehende faktische Verhalten der Organisationsmitglieder erklären.
Im Seminar wird das Buch entlang seiner Kapitel erarbeitet und auf empirischen Organisationsprobleme bezogen. Auch vergleichende Bezüge zu anderen Organisationstheorien werden diskutiert.
Die Literatur wird Ihnen über moodle bereitgestellt.
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