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Foto: Matthias Friel

Ortnit und die Anderswelt - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2018/19
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2018 - 10.11.2018

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mo 14:00 bis 16:00 wöchentlich 15.10.2018 bis 04.02.2019  1.09.2.16 Dr. Klinger 24.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
31.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
50
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Ortnit (oder Otnit) ist ein Held mit Defiziten: Seinem wahren Vater, dem Zwerg Alberich, begegnet er erst spät, seine Brautwerbung um die morgenländische Prinzessin Sidrat gelingt nur mit Alberichs Hilfe, und seine magische Rüstung schützt ihn nicht, als aus kostbaren Echseneiern Drachen schlüpfen, die Ortnit bekämpfen will. Stattdessen kommt er jämmerlich zu Tode, seine Mutter stirbt vor Kummer, seine Frau wird verstoßen. Dieser Text der späteren Heldenepik, entstanden wohl im 13. Jahrhundert, gibt viele Rätsel auf. Einerseits variiert der ‚Ortnit’ gattungstypische Motive und Erzählmuster – die gefährliche Brautwerbung, Kämpfe gegen ‚Heiden’ und übernatürliche Gegner –, andererseits bleiben die Legitimität der Herrschaft und Abkunft dieses Helden fragwürdig, scheitert er trotz Stärke und Machtbewusstsein an der heroischen Aufgabe des Drachenkampfs.

Im ‚Ortnit’ überlagert sich die von Oberitalien bis Syrien reichende Geographie zudem mit einer fremdartigen, unbestimmten Räumlichkeit, die sowohl Alberichs Welt als auch das Reich des ‚Heiden’ Nachorel und seiner Götter umfasst. Ortnits Schicksal entfaltet sich im steten Wechsel zwischen den Räumen, die ihm zudem magische Hilfsmittel verschaffen. Neben der Auseinandersetzung mit den Strukturen heldenepischen Erzählens stehen im Mittelpunkt des Seminars daher die literarischen Konstruktionen und Überlieferungen um Anderswelten sowie die Konzepte von Räumlichkeit, Fremdheit und Magie, die den ‚Ortnit’ prägen.
Literatur Textausgabe zur Anschaffung: Otnit. Wolf Dietrich. Frühneuhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Hrsg. und übersetzt von Stephan Jolie, Victor Millet und Dietmar Peschel. Stuttgart 2013 (= Reclam Universal Bibliothek 19139).

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024