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Foto: Matthias Friel

Trauerarbeit, Schuldzuweisung, Deutung: Die Nibelungenklage - Einzelansicht

  • Funktionen:
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2018/19
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist
Gruppe 1:
      
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Seminar Di  bis  wöchentlich am   Prof. Dr. Philipowski fällt aus 40
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Vom ‚Nibelungenlied’ sind bislang dreizehn vollständige Handschriften bekannt. Acht davon überliefern es im Verbund mit einem rätselhaften anderen Text, von dem nicht ganz klar ist, ob es sich wirklich um einen ‚anderen’ handelt, beziehungsweise ob er als Fortsetzung, Kommentar oder Nachtrag zum Nibelungenlied zu verstehen ist. Er ist anonym, heißt ‚die Klage’ und beginnt genau dort, wo das ‚Nibelungenlied’ aufhört: Am Ende des grauenhaften Gemetzels, in dem Burgunden und Hunnen sich gegenseitig ausgelöscht haben. Die ‚Klage’ erzählt von der Trauer um die Toten und diskutiert jene Fragen, die auch noch moderne Leserinnen und Leser des Nibelungenliedes umtreiben: Wer ist schuld an der Katastrophe? Welchen Anteil haben die einzelnen Akteure an ihr? Wie lässt sie sich erklären? Warum konnte sie nicht verhindert werden? Wie soll es nun weiter gehen?
Dabei hat die Klage aber nicht nur das tiefe Leid der Hinterbliebenen zum Gegenstand sondern auch den richtigen Umgang mit Erzählung und Mitteilung dessen, was geschehen ist: Wie wird aus den Ereignissen Erzählung? Wer vermag ihre Wahrheit mit seiner Person zu beglaubigen? Wem kann die Botschaft anvertraut werden? Wie und wem soll sie überhaupt mitgeteilt werden, ohne dass der Bericht davon sich verselbständigt, verfälscht wird oder die Nachricht außer Kontrolle gerät? Neben inhaltlichen Fragen werden wir auch Gattungszuordnungen und Überlieferungsfragen diskutieren.
Die Kenntnis des Nibelungenliedes wird vorausgesetzt.
Der Schein wird durch regelmäßige Teilnahme plus Übernahme eines Sitzungsprotokolls oder ein Referat erworben.
Literatur Die Textgrundlage wird zu Beginn des Seminars über Moodle zur Verfügung gestellt. Wer vor Seminarbeginn schon einmal loslesen möchte, kann das tun anhand von:
Joachim Heinzle (Hg.): Das Nibelungenlied und die Klage. Nach der Handschrift 857 der Stiftsbibliothek St. Gallen. Mittelhochdeutscher Text, Übersetzung und Kommentar (Bibliothek des Mittelalters 12). Berlin 2013 oder Elisabeth Lienert: Die Nibelungenklage. Mittelhochdeutscher Text nach der Ausgabe von Karl Bartsch. Einführung, neuhochdeutsche Übersetzung und Kommentar von E. L. (Schöninghs Mediävistische Editionen 5). Paderborn u.a. 2000.

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024