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Foto: Matthias Friel

Bibelepik: Erzählen von Gott - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2018/19
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2018 - 20.11.2018

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mo 12:00 bis 14:00 wöchentlich 15.10.2018 bis 04.02.2019  1.09.2.05 Prof. Dr. Philipowski 24.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
31.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
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Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

In der Literatur- und Erzähltheorie hat sich seit einiger Zeit ein neues Forschungsfeld etabliert: Bibel als Literatur. In seinem Rahmen werden z.B. Erzählverfahren, Erzählformen, Erzählerinstanz und Erzählstil biblischer Erzählungen literaturtheoretisch beschrieben und untersucht.
Dass die Bibel nicht nur ein religiöser Offenbarungstext, sondern auch eine Erzählung ist, wusste jedoch bereits das Mittelalter. Neben Rittern, Drachen und Zwergen hatten auch biblische Figuren wie die schöne Witwe Judith, die ihr Volk beherzt durch einen Mord vor der Bedrohung durch Holofernes rettet oder die Tochter der Herodias, die Herodes durch ihren unwiderstehlichen Tanz dazu veranlasst, Johannes dem Täufer den Kopf abschlagen zu lassen, einen festen Platz im mittehochdeutschen Erzählkosmos. Besonders interessant dabei ist die Tatsache, dass das biblisches Erzählen in der Volkssprache teils apokryphe Quellen nutzt, also biblische Texte, die nicht in den Kanon aufgenommen worden sind. Dabei handelt es sich z.B. um Erzählungen über die Kindheit Mariens oder Jesu. Mittelalterliches Erzählen von biblischen Stoffen kann sich also enger am kanonischen Bibeltext orientieren (und damit eine punktuelle Vorwegnahme der Bibelübersetzung sein, die erst Luther vornahm) aber auch weit von dem entfernen, was man in der Bibel lesen kann – etwa, wenn Konrad von Fussesbrunnen in seiner ‚Kindheit Jesu’ erzählt, wie der kleine Jesus seine Spielkameraden sterben und – wenn seine Mutter ihn dafür schimpft – wieder lebendig werden lässt.
Wir wollen ausgewählte bibelepische Texte u.a. auf ihre Erzählverfahren und Figurenkonzeptionen hin befragen. Alle zu lesenden Texte werden zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt. Sie werden sich leichter tun, das mittelhochdeutsche Erzählen von Jesus zu verstehen und einzuordnen, wenn Sie die Bibel kennen. Deshalb sollte zu Beginn des Seminars zumindest das Evangelium, also die vier Bücher des neuen Testaments (auf das wir uns im Seminar konzentrieren wollen), gelesen sein. Haben Sie keine Scheu vor der Lektüre: Wir lesen die Texte nicht als religiöse, sondern als literarische Zeugnisse, wenn sich das eine auch vom anderen nicht vollständig trennen lässt.
Der Schein wird durch regelmäßige Teilnahme plus Übernahme eines Sitzungsprotokolls oder ein Referat erworben.
Literatur Die Primärliteratur wird über Moodle zur Verfügung gestellt. Einen ersten Überblick über das Thema erschließt der Artikel ‚Bibelepik’ im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25