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Karl Philipp Moritz, Konstellationen einer Bildungsgeschichte. 1756-1793 - Einzelansicht
Funktionen:
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Veranstaltungsart
Seminar
Veranstaltungsnummer
SWS
2
Semester
WiSe 2018/19
Einrichtung
Institut für Germanistik
Sprache
deutsch
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Kommentar
Belegungsfrist
01.10.2018 - 10.11.2018
Belegung über PULS
Gruppe 1:
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Tag
Zeit
Rhythmus
Dauer
Raum
Lehrperson
Ausfall-/Ausweichtermine
Max. Teilnehmer/-innen
Seminar
Mo
16:00 bis 18:00
wöchentlich
15.10.2018 bis 04.02.2019
1.09.2.15
Dr. Renner
24.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
31.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
40
Kommentar
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".
Im SE wird Karl Philipp Moritz’ Werk aus bildungsgeschichtlicher Perspektive interpretiert. Im Mittelpunkt steht die Lektüre des „Anton Reiser“. Als Moritz in den Jahren 1785 und 1786 die ersten drei Teile seines Romans schreibt, ist er Lehrer für Religion, deutschen Briefstil, lateinische und deutsche Sprachlehre sowie Dichtkunst am heutigen Grauen Kloster in Berlin. So erklärt sich die besondere Aufmerksamkeit, mit der im Roman verschiedene Szenen der kindlichen und jugendlichen Bildung geschildert werden: Das religiös geprägte Herkunftsmilieu Anton Reisers wird ausführlich beschrieben, seine Alphabetisierung zwischen Bibel, Gesangbuch und Belletristik, der Erwerb grundlegender Lese- und Schreibkompetenzen, der schulische Poetik- und Rhetorikunterricht sowie Reisers eigene, immer wieder scheiternde poetische Versuche. Der Roman ist also gleich doppelt in den institutionellen Kontext der Schule eingebunden: Ein Lehrer fingiert einen Erzähler, der die Geschichte jenes Schülers erzählt, der er einmal gewesen ist. Dass der Roman jedoch niemals vollendet bzw. die Fortsetzung in einem vierten Teil lange aufgeschoben wurde, weist uns auf eine gegenläufige Bewegung hin: Im Herbst 1786 verlässt Moritz den „abscheulichen Schulkerker“, zu dem Berlin ihm geworden ist, um sich in Rom als freier Schriftsteller neu zu entwerfen. Die ästhetischen Grundbegriffe, die Moritz auf dieser Fluchtbewegung entwickelt, vor allem die Begriffe von Originalität und Genie in Schriften wie „Über die bildende Nachahmung des Schönen“, scheinen dem schulischen Nachahmungs- und Imitationsbetrieb genau zu widersprechen. Moritz’ eigene Bildungsgeschichte spiegelt somit einen grundlegenden Wandel des pädagogischen und poetologischen Diskurses wider, den Heinrich Bosse jüngst als „Bildungsrevolution“ beschrieben hat – diesem komplexen Wandlungsprozess werden wir im SE am Beispiel von Karl Philipp Moritz und in der Verknüpfung von werk-, medien- und diskursgeschichtlichem Ansatz nachgehen.
Das Seminar wird im Coteaching mit Kaspar Renner angeboten.
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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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