Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Kriegserleben in Selbstzeugnissen der frühen Neuzeit (1600-1800) - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2018/19
Einrichtung Historisches Institut   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2018 - 20.11.2018

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mo 18:00 bis 20:00 wöchentlich 15.10.2018 bis 04.02.2019  1.12.0.05 Dr. phil. Charlier 24.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
31.12.2018: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Das Gedenkjahr 2018 lädt ein, die Erinnerung an den Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zu vertiefen. Was haben die Beteiligten durchlebt? Es gibt zwar nur wenige authentische Selbstzeugnisse aus jener Zeit (Briefe, Chroniken, Tagebücher). Diese erlauben jedoch die Betrachtung mehrerer Seiten. Überliefert sind nämlich erstmals neben den Erfahrungs- und Leidensberichten von Angehörigen der oberen Schichten (höhere Offiziere, wohlhabende Bürger, gebildete Chronisten) auch die Aufzeichnungen des sog. kleinen Mannes (z. B. als einfacher Söldner). Dies eröffnet vielfältige Perspektiven für die vergleichende Betrachtung: Feldherr (›oben‹) vs. einfacher Soldat (›unten‹) Freund vs. Feind Soldat vs. Zivilist(en). Die beiden zentralen Quellentexte des Seminars ermöglichen zudem eine Analyse zeitlich paralleler Geschehnisse aus der Täter- sowie der Opferperspektive. So schildert der Söldner Peter Hagendorf in seinem Tagebuch (Nr. 1a) das Lagerleben, jahrelange Märsche und Belagerungen aus der Sicht des aktiven Soldaten (1624/25-1649). Wohingegen der Abt Maurus Friesenegger (Nr. 2) komplementäre Ereignisse wie Einquartierung oder Plünderung mit den Augen der davon Betroffenen beschreibt (1627 1648). Wenn mitziehende Ehefrauen der Söldner schließlich mit ihren marodierenden Männern eine Form der ›Beutegemeinschaft‹ eingingen, stellt sich die Frage nach der historischen Bewertung von Geschlechterrollen. Die Arbeit im Seminar erfolgt eng an den Quellentexten. Exemplarisch bietet sich der Vergleich mit Episoden aus der (späteren) literarischen Darstellung an (von Grimmelshausen, Simplicius Simplicissimus 1668). Einen epochenübergreifenden Referenzpunkt bilden Briefbeispiele aus der Zeit der Napoleonischen Kriege (Nr. 3). Die Veranstaltung findet 14-täglich statt! Um Voranmeldung wird gebeten unter .
Literatur Literatur: (1a) Jan Peters: Peter Hagendorf - Tagebuch eines Söldners aus dem Dreißigjährigen Krieg (Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit 14), Göttingen 2012 [zuerst 1993] (1b) Marco von Müller: Das Leben eines Söldners im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648): Magisterarbeit FU Berlin, Berlin 2004 im Internet unter http://userpage.fu-berlin.de/~telehist/MvM/magisterarbeit(1.2.2005).pdf – (2) Maurus Friesenegger: Tagebuch aus dem 30jährigen Krieg. Nach einer Handschrift im Kloster Andechs hrsg. von Pater Willibald Mathäser, 2. Aufl., München 2012 [zuerst 1974] – (3) Hellmuth Karasek (Hrsg.): Briefe bewegen die Welt [Bd. 6:] Feldpost. Vom Dreißigjährigen Krieg bis heute. Kempen 2013.

Internet: Museum des Dreißigjährigen Krieges in Wittstock/Dosse (Alte Bischofsburg:) http://www.mdk-wittstock.de/texte/seite.php?id=9046 - DFG-Projekt zu Kriegserfahrungen in der Frühen Neuzeit an der Universität Tübingen (abgeschlossen): http://www.sfb437.uni-tuebingen.de/ - Feldpost-Archiv (Museum für Kommunikation Berlin): http://www.feldpost-archiv.de/feldpost-d.html.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: SoSe 2024