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Foto: Matthias Friel
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Im 14. Jahrhundert standen sowohl das deutsche Königtum als auch das deutsche Landesfürstentum vor erheblichen Krisen und hatten dabei gleiche wie verschiedenartige Probleme zu bewältigen. Dadurch, dass die Könige von einem siebenköpfigen Wahlgremium, dem Kurfürstenkollegium, bestimmt wurden, drohten sie in deren Abhängigkeit zu geraten und waren daher gezwungen, ihre verbliebenen königliche Rechte und Besitzungen durch die Schaffung einer eigenen gewichtigen Territorialherrschaft in notwendigem Ausmaß zu erweitern. Dabei wurde die Eigenständigkeit der deutschen Königswahl vom Papsttum bestritten, was zu einem jahrzehntelangen erbitterten Konflikt führte. Das Landesfürstentum, für das exemplarisch eines der weltlichen Kurfürstentümer, die Mark Brandenburg, behandelt wird, geriet nach dem Aussterben der einheimischen Fürstendynastie in den Strudel des Kampfes der anderen Großdynastien des Reiches um die Königsherrschaft und stand in Gefahr, zu deren vernachlässigtem Nebenland herabzusinken, hatte zudem unter dem Druck der steigenden finanziellen Anforderungen mit den Ständen des eigenen Landes um Steuererhebungen zu ringen. Ziel des Seminares ist es, die wesentliche Herausforderungen der Herrschaftsausübung und Regierungsweise von König/Kaiser einerseits, Fürsten/Landesherren (der Mark Brandenburg) andererseits durch Lektüre und Interpretation ausgewählter Quellen herauszuarbeiten und zu verdeutlichen.
Peter Moraw, Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter 1250 bis 1490, 1985. – Ernst Schubert, Einführung in die Grundprobleme der deutschen Geschichte im Spätmittelalter, 1992. – Hans Patze (Hg.), Der deutsche Territorialstaat im 14. Jahrhundert, 2 Bde., 1970/71. - Ingo Materna / Wolfgang Ribbe, Brandenburgische Geschichte, 1995.
Regelmäßige, aktive Teilnahme schriftliches und mündliches Literaturreferat (2-3 Seiten), schriftliche Hausarbeit (15-20 Seiten)
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