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Foto: Matthias Friel

Juden lesen Kant - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2019
Einrichtung Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.04.2019 - 10.05.2019

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Fr 12:00 bis 14:00 wöchentlich 12.04.2019 bis 19.07.2019  1.11.1.25    
Kommentar

Mit dem Erscheinen der Kritik der reinen Vernunft (1781) geht auch ein Bruch in der jüdischen Aufklärung einher. Während Moses Mendelssohn und seine Generation noch der Leibniz-Wolffschen Metaphysik anhingen, wechselten alle nachfolgenden jüdischen Aufklärer fast augenblicklich in das Lager der kritischen Metaphysik Kants. Aber nicht nur Kants Metaphysik, sondern auch seine religionsphilosophischen Schriften wie Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (1793) forderten jüdische Philosophen heraus. 

 

Es ist schon häufig bemerkt worden, dass sich unter den ersten Lesern, Kommentatoren und Kritikern Kants sehr viele Juden fanden. Gängige Interpretationen sehen dies unterschiedlich begründet: in einer geistigen Verwandtschaft von jüdischer und kritischer Philosophie, der Identität von jüdischer und kant’scher Ethik oder die kritische Philosophie als die am wenigsten judenfeindliche philosophische Richtung und damit das geringste Übel aus jüdischer Perspektive. Ob diese Charakterisierungen der jüdischen Kant-Rezeption in ihrer Vielfalt wirklich tragfähig sind, bleibt zweifelhaft.

 

Im Seminar werden einige herausragenden Momente der jüdischen Kant-Rezeption philosophiegeschichtlich betrachtet. Angefangen von Moses Mendelssohns Antwort auf Kants kritische Philosophie in seinen Morgenstunden über Isaak Euchels erste Kantrezeption auf Hebräisch in Über den Nutzten der Geschichte; Salomon Maimons früher Kritik an Kant’s Annahme eines Ding an sich; Lazarus Bendavid Popularisierung der kritischen Philosophie im deutschsprachigen Raum; Saul Aschers Instrumentalisierung von Kant im Abwehrkampf gegen den Antisemitismus – bis hin zu Hermann Cohens Neukantianismus und die Auseinandersetzung mit Kants Religionslehre in Die Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums.



Leistungsnachweis

2 Leistungspunkte: Regelmäßige Mitarbeit / schriftl. Beantwortung von Lektürefragen.

3 Leistungspunkte: Regelmäßige Mitarbeit + schriftl. Beantwortung von Lektürefragen / Referat.

4 Leistungspunkte: Regelmäßige Mitarbeit + schriftl. Beantwortung von Lektürefragen + Referat / Essay (ca. 10.000 Zeichen).

6 Leistungspunkte: Regelmäßige Mitarbeit + schriftl. Beantwortung von Lektürefragen + Hausarbeit (ca. 30.000 Zeichen).


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2019 , Aktuelles Semester: SoSe 2024