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Foto: Matthias Friel
Verbände und andere Arten von Interessengruppen sind hochdifferenzierte Organisationen, die in liberalen Demokratien eine Vielzahl von Funktionen erfüllen. Diese reichen von der Artikulation und Aggregation von Interessen über das politische Lobbying bis hin zur Erbringung hoheitlicher Aufgaben. Die seit Jahrzehnten maßgebenden theoretischen Konzeptionen zur Erfassung dieser komplexen Realität der Interessengruppen sind Pluralismus und Korporatismus. Das Seminar wird sich mit den wichtigsten Vertretern dieser beiden Konzeptionen der Interessenvermittlung auseinandersetzen und der Frage nachgehen, inwieweit die Interessengruppenrealität damit noch zureichend erfasst werden kann bzw. ob es neuere Erklärungsansätze (Neopluralismus, Lobbyismus) gibt, die den klassischen Konzeptionen theoretisch überlegen sind.
von Alemann, Ulrich von/Heinze, Rolf G. (1979): Verbände und Staat: Vom Pluralismus zum Korporatismus. Analysen, Positionen, Dokumente, Opladen: Westdeutscher Verlag.
Klüver, Heike (2013): Lobbying in the European Union: Interest Groups, Lobbying Coalitions and Policy Change, Oxford.
McFarland, Andrew S. (2004): Neopluralim. The Evolution of Political Process Theory, University Press of Kansas.
Truman, David B. (1951): The Governmental Process, New York: Knopf.
Williamson, Peter J. (1989): Corporatism in Perspective. An Introductory Guide to Corpora-tist Theory, London: Sage.
von Winter, Thomas (2004): Vom Korporatismus zum Lobbyismus. Paradigmenwechsel in Theorie und Analyse der Interessenvermittlung, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 35. Jg., Heft 4, S. 761-776.
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