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Foto: Matthias Friel
Über spezifische Darstellungen und Figurationen des 'Jüdischen' in der Literatur werden Deutungen evoziert, die gesellschaftspolitische, soziale sowie ökonomische Positionen transportieren und Imaginationen des 'Juden' manifestieren. In Rückgriff auf Theodor W. Adornos und Jean Amérys Beobachtungen der westdeutschen Nachkriegsliteratur konstatiert Ruth Klüger den Einsatz jüdischer Protagonist_innen als „Wiedergutmachungsphantasien“ für die Literatur nach 1945. Diese treten in typisierter Gestalt der schönen Jüdin, des alten Weisen oder des Heimatlosen/Ahasver auf. Bereits im 19. Jahrhundert bedienten sich Schriftsteller_innen spezifischer Darstellungen, um jüdische Figuren zu identifizieren und diese als Kontrastfiguren zu christlichen Protagonist_innen zu entwerfen.Im Seminar soll anhand der Untersuchung verschiedener Romane, Erzählungen und Dramen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart Tradierungen des 'Jüdischen' nachgegangen werden. Im Vordergrund stehen Fragen nach der literarischen Gestaltung jüdischer Figuren, ihrer Funktionalisierung, nach den Erzählperspektiven und der Kontextualisierung zeitgeschichtlicher Debatten. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf der Analyse von Figurenmodellen und Figurenkonstellationen sowie Erzähler- und Figurenrede liegen.
Arnold, Heinz Ludwig (Hg.): Text + Kritik. Juden.Bilder. Heft 180. München: edition text + kritik 2008.Gutsche, Victoria; Och, Gunnar: Figurationen des 'Jüdischen' in fiktionalen Texten seit 1750. In: Horch, Hans Otto (Hg.): Handbuch der deutsch-jüdischen Literatur. Berlin, Boston: de Gruyter 2016, S. 23-36.Klüger, Ruth: Katastrophen. Über deutsche Literatur. Göttingen: Wallstein Verlag 2009.Krobb, Florian: Streiflichter zur deutsch-jüdischen Literaturgeschichte. Selbstbild – Fremdbild – Dialog. Hildesheim u.a.: Olms Verlag 2018.Sucker, Juliane; Wohl von Haselberg, Lea (Hg.): Bilder des Jüdischen. Selbst- und Fremdzuschreibungen im 20. und 21. Jahrhundert. Berlin, Boston: de Gruyter 2013.
3 LP: regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit über die gesamte Vorlesungszeit, Bearbeitung von Lektüreaufgaben sowie Abgabe einer Lesart und eines Thesenpapiers.4 LP: regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit über die gesamte Vorlesungszeit, Bearbeitung von Lektüreaufgaben sowie Abgabe einer Lesart und von zwei Thesenpapieren.Prüfungsversion 2011: 2 LP (unbenotet): regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit über die gesamte Vorlesungszeit, Bearbeitung von Lektüreaufgaben sowie Abgabe einer Lesart und eines Thesenpapiers.3 LP: Prüfungsleistung (K/P)Prüfungsversion 2014: 2 LP (unbenotet): regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit über die gesamte Vorlesungszeit, Bearbeitung von Lektüreaufgaben sowie Abgabe einer Lesart und eines Thesenpapiers.2 LP: Hausarbeit/Variante B (K) oder Prüfungsgespräch/Variante A (P)
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