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Foto: Matthias Friel

Medien, Mythen, Migration. Fake, Fiktion und Faktizität - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2019/20
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2019 - 20.11.2019

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mi 16:00 bis 20:00 14-täglich 16.10.2019 bis 05.02.2020  1.19.0.13   25.12.2019: 1. Weihnachtstag
Kommentar

ACHTUNG: Es wird voraussichtlich zu einigen Terminverschiebungen kommen. Weitere Informationen folgen.

Verschwörungstheorien aller Art verbreiten sich viral über die Sozialen Medien und gewinnen politisch dysfunktionales Gewicht. Fake News und sog. alternative Fakten werden jüngsten Erhebungen der serösen Presse zufolge zu 80 % von Vertretern der politischen Rechten ins Netz gestellt oder stammen aus russischen Quellen. Die Migrationsdebatte der letzten Jahre ist davon wesentlich beeinflusst worden. Trotz sinkender Flüchtlingszahlen vergeht in Deutschland und Europa noch immer praktisch kein Tag, an dem Migration nicht Gegenstand öffentlicher Diskussion in den Medien ist und die Einstellung der Bürger (und Wähler) gegenüber Fremden beeinflusst. Die meisten der sog. Bio-Deutschen wissen, was sie über Ausländer wissen, überwiegend aus den Medien. Was aber wissen und vermitteln die Medien über Ausländer? Dies ist (mit Niklas Luhmann) die Ausgangsfrage des Seminars. Der Migrationsdiskurs wird wesentlich von den Medien konstituiert. Wie hat er die soziale Wirklichkeit in den letzten Jahren beeinflusst? Wie hat sich die Berichterstattung über Migranten, Muslime, Fremde in den letzten zehn Jahren verändert? Welchen Stellenwert nimmt das Thema Migration in verschiedenen Medien ein? Welches Bild zeichnen sie von den Zu- und Einwanderern und wie stehen sie zur Frage des Asyls? Welche Unterschiede gibt es in den einzelnen Medien hinsichtlich ihrer Perspektiven auf Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Integration, Ausländerkriminalität? Wie verändern sie das Wählerverhalten und die politischen Einstellungen? Vermindert oder verstärkt die Berichterstattung Xenophobie? Die Migrationsdebatte wird heute oft zugleich als Islamdebatte geführt. Wie werden die Kontroversen über dessen Symbole und Ansprüche in den Medien ausgetragen (Stichworte: Kopftuch, Burka, Unterrichtsdispens, Karikaturen, Minarette, Ehre, Antisemitismus, sexuelle Übergriffe etc.). (Bei Interesse: Welchen Niederschlag finden diese Debatten in der zeitgenössischen Literatur?) Methodisch und thematisch profitiert das Seminar von neuen kultursemiotischen Ansätzen und Akzenten im Bereich der Medienlinguistik und Diskursforschung. Für MA (Internationale) Angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik: Verpflichtend ist auch der Besuch der Übung dazu (bei Anne Pirwitz) für alle anderen MA-Studiengänge ist der Besuch der Übung freiwillig

Literatur Aktuelle Literaturempfehlungen zur Orientierung vorab (Auswahl):
Abdel-Samad, Hamed 2018: Integration. Ein Protokoll des Scheiterns, München: Droemer
Ateş, Seyran 2008: Der Multikulti-Irrtum. Wie wir in Deutschland besser zusammenleben können, Berlin: Ullstein
Bonfadelli, Heinz & Heinz Moser (eds.) 2007: Medien und Migration. Europa als multikultureller Raum?, Wiesbaden: VS
Botsch, Gideon et al. (eds.) 2012: Islamophobie und Antisemitismus – ein umstrittener Vergleich, Berlin/Boston: Gruyter
Bundeszentrale für politische Bildung, Materialien, Stichwort Migration [Zugriff am 10.04.2019]
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/278693/migration?pk_campaign=nl2019-04-10&pk_kwd=278693
Cherval, Thierry 2009: Islam in Europa, Frankfurt/Main: Suhrkamp
Decker, Oliver, Johannes Kiess & Elmar Brähler (eds.) 2016: Die enthemmte Mitte, Gießen: psychosozial-Verlag
Geissler, Rainer & Horst Pöttger (eds.) 2009: Massenmedien und die Integration ethnischer Minderheiten in Deutschland, 2 vols., Bielefeld: transcript
Hess-Lüttich, Ernest W.B. 2017: "Kultur, Ritual, Tabu – und das Zeichen des Schleiers", in: Zeitschrift für interkulturelle Germanistik 8.2 (2017): 119-141
Hinrichs, Uwe 2013: Multi Kulti Deutsch. Wie Migration die deutsche Sprache verändert, München: C.H. Beck
Mansour, Ahmad 2017: Generation Allah. Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen, Frankfurt/M.: S. Fischer
Miller, David 2018: Der Fremde in unserer Mitte – Politische Philosophie der Einwanderung, Frankfurt/M.: Suhrkamp
Nida-Rümelin, Julian 2017: Über Grenzen denken – Eine Ethik der Migration, Hamburg: Edition Körber Stiftung
Reisigl, Martin & Ruth Wodak 2001: Discourse and Discrimination. The Rhetoric of Racism and Antisemitism, London / New York: Routledge
Schreiber, Constantin 2017: Inside Islam. Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird, Berlin: Econ / Ullstein
Schreiber, Constantin 2019: Kindes des Koran. Was muslimische Schüler lernen, Berlin: Econ / Ullstein
Schwarz-Friesel, Evyatar Friesel & Jehuda Reinharz (eds.) 2010: Aktueller Antisemitismus – ein Phänomen der Mitte, Berlin: de Gruyter
Speit, Andreas 2019: Das Netzwerk der Indentitären. Ideologie und Aktionen der Neuen Rechten, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung
Thiering, Martin 2018: Kognitive Semantik und Kognitive Anthropologie. Eine Einführung, Berlin / Boston: de Gruyter
Wagner, Joachim 2018: Die Macht der Moschee. Scheitert die Integration am Islam?, Freiburg/Brsg.: Herder
Wiese, Heike 2012: Kiezdeutsch. Ein neuer Dialekt entsteht, München: C.H. Beck

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2019/20 , Aktuelles Semester: SoSe 2024