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Foto: Matthias Friel
WEGEN DER JÜDISCHEN FEIERTAGE BEGINNT DIE LEHRVERANSTALTUNG ERST AM 28.10.2019.
Das Buch Kohelet (in Bibelübersetzungen auch: Prediger Salomo oder Ecclesiastes) ist in der Theologiegeschichte das rätselhafteste biblische Buch, das in der jüdischen Tradition zu den Megillot (Kohelet als Festrolle für das Laubhüttenfest/Sukkot) gehört. Als eine Sammlung von Sentenzen mit einem immer wiederkehrenden Leitmotiv („alles ist vergänglich/nichtig/eitel”) ist es eine vorphilosophische Reflexion über den Sinn des Lebens in einer undurchsichtigen Welt mit einem fernen Gott.
Auf dem Hintergrund der altorientalischen Weisheit sollen zunächst Weisheitskonzepte des Alten Israel bedacht werden. Daran anschließend soll erarbeitet werden, wie der Verfasser des Kohelet-Buches ohne heilsgeschichtliche, eschatologische und apokalyptische Vorstellungen in der Auseinandersetzung mit traditionellen Weisheitsvorstellungen und empirischen Erfahrungen in seiner interkulturellen Theologie zu einer Lebensauffassung kommt, die in der Furcht Gottes und im Genuss des Augenblicks (carpe diem – Motiv) ihren Sinn findet. Am Schluss des Seminars soll vor allem die jüdische Wirkungsgeschichte zu Wort kommen.
Für den ersten Überblick: Markus Witte in: Jan Christian Gertz (Hg.), Grundinformation Altes Testament, 4. Aufl., Göttingen 2010; Markus Witte, Prediger/Predigerbuch, in: Wissenschaftliches Bibellexikon (online); Markus Saur, Einführung in die alttestamentliche Weisheitsliteratur, Darmstadt 2012; Annette Schellenberg, Kohelet (Zürcher Bibelkommentare AT, 17), Zürich 2013; Melanie Köhlmoos, Der Prediger Salomo (ATD 16,5), Göttingen 2015.
2 oder 3 Leistungspunkte für regelmäßige Anwesenheit und ein Referat bzw. einen Essay. 4 Leistungspunkte für eine Seminararbeit.
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