Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Sich selbst besiegen, um Gott zu dienen: Mittelalterliche Legenden - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2019/20
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2019 - 10.11.2019

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mo 12:00 bis 14:00 wöchentlich 14.10.2019 bis 03.02.2020  1.09.2.05 Prof. Dr. Philipowski 23.12.2019: Akademische Weihnachtsferien
30.12.2019: Akademische Weihnachtsferien
40
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

In diesem Semester haben die Dozierenden der Germanistischen Mediävistik das gesamte Lehrangebot innerhalb eines Dachthemas, nämlich „Gewalterfahrung – Gewaltbewertung – Gewaltbewältigung“ koordiniert. Wenn Sie in einem mediävistischen Seminar eine mündliche Prüfung ablegen wollen, können Sie das in diesem Semester im Rahmen eines workshops tun (der Termin des workshops wird zu Beginn des Semesters festgelegt). Er findet an der Uni Potsdam statt, es treffen sich dabei die Dozierenden der Germanistischen Mediävistik und Studierende aus den jeweiligen Seminaren. Auf dem workshop würden Sie Ihre Prüfung in Form eines Vortrages und einer Diskussion mit den Dozierenden und Studierenden ablegen.


Sich selbst besiegen, um Gott zu dienen: Mittelalterliche Legenden

Hartmanns von Aue ‚der arme Heinrich‘ und ‚Gregorius‘ erzählen von der Erfahrung und der Bewertung von Gewalt, die eine Figur gegen sich selbst richtet: Im ‚armen Heinrich‘ dringt die blutjunge Tochter eines Meiers darauf, einen grausamen Tod für Heinrich, den Herrn des Meierhofes, sterben zu dürfen. Im Gregorius kettet sich Gregorius siebzehn Jahre lang auf einem Felsen im Meer an, um den Inzest zu büßen, den er unwissentlich mit seiner Mutter verübt hatte. Doch während Gregorius nach seiner Buße zum Papst aufsteigt, wird der Meierstochter der Weg ins Martyrium verweigert. Welche Gewalt und welches Ausmaß von Gewalt richtig und gut sind, ist weder für die Akteure, noch für die Rezipienten auf den ersten Blick erkennbar. Beide Texte sind keineswegs rein geistliche Texte, denn sie thematisieren nicht nur heilsgeschichtliche Kategorien wie Sünde, Opfer, Buße und Erlösung, sondern auch die Begegnung von Männern mit Frauen in den Rollen von Schwester und Mutter, von Geliebte und Gattin, von Verführerin und Erlöserin. Und beide Texte sind keine theologischen Traktate, sondern weisen eine komplizierte narrative Struktur auf, in der sich Erzählformen der Hagiographie, der Historiographie und des höfischen Romans überlagern, und die nur auf dem Hintergrund ihrer Gattungs- Überlieferungs- und Motivgeschichte richtig eingeordnet werden kann. Außer diesen beiden werden wir noch andere mittelhochdeutsche Legenden lesen.
Literatur Die Textgrundlage wird zu Beginn des Seminars besprochen. Sekundärlit.: Hartmann von Aue. Epoche – Werk – Wirkung, hrsg. von Christoph Cormeau und Wilhelm Störmer. München 1998. Zur Vorbereitung kann der Artikel ‚Legende‘ im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft gelesen werden.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2019/20 , Aktuelles Semester: SoSe 2024