PULS
Foto: Matthias Friel
Feministische Theorie und politische Praxis haben seit den Anfängen der Bewegung auch die körperliche Selbstbestimmung von Frauen zum Ziel. Besonders für die sogenannte ‚zweite Welle‘ des Feminismus ab den späten 1960er Jahren war die Kritik an Körper- und Schönheitsnormen und an der Objektivierung der Frau zentral. Ab den 1990er Jahren wurden zunehmend feministische Positionen populär, nach denen die Gestaltung des Äußeren Ausdruck der Individualität von Frauen ist und für die sich eine selbstbewusste und reflektierte Weiblichkeit nicht mit feministischen Haltungen widerspricht.
Diese feministischen Debatten um Weiblichkeit und Schönheit sollen im Seminar nachvollzogen und daraufhin untersucht werden, welche Konzepte von Befreiung den verschiedenen Positionen zugrunde liegen. Als mögliche Perspektive auf die Widersprüche im Kampf um Selbstbestimmung soll die Gouvernementalität nach Foucault erarbeitet werden, nach der die Machtwirkung auf Subjekte und die Freiheit der Subjekte als ein gemeinsames Prinzip gedacht werden. Diese Sichtweise ermöglicht es, verschiedene Phänomene in ihrer Abhängigkeit von Machtbeziehungen zu analysieren und gleichzeitig die Entscheidungsfähigkeit Einzelner einzubeziehen.
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