PULS
Foto: Matthias Friel
Der Machtbegriff Michel Foucaults, der oft an die gesellschaftliche Organisation von Geschlecht, Sexualität und familiären Zusammenhängen gekoppelt ist, ist zwar ziemlich allumfassend, aber nicht rein negativ oder totalitär in dem Sinne, dass es keine Möglichkeit des Widerstands gäbe. Im Gegenteil ist Widerstand den Machtbeziehungen inhärent, und gleichzeitig mit der Entfaltung der Regierungskünste in den modernen abendländischen Gesellschaften fand und findet eine Entfaltung der Kritik als „Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden”, statt. Dieser Haltung „reflexiver Unfügsamkeit”, die sich als „Tugend” (Judith Butler) vor allem auch in Foucaults späten Ansätzen zu einer politischen Ästhetik der Existenz aufspüren lässt, möchte das Seminar nachgehen. Dafür wird zunächst das Gefüge der Machtkonzeptionen Foucaults ins Auge gefasst, das in der Folge u.a. von feministischen TheoretikerInnen aufgegriffen und weitergedacht wurde. Auch für die Gender Studies grundsätzliche Überlegungen zu Machtkritik verknüpfen sich mit solchen zu anderen Formen der – auch sexuellen – Subjektivierung und Selbstführung. Im Mittelpunkt steht dabei immer eine Frage unbedingter und drängender Aktualität: Wie wollen wir leben?
Am Seminar Interessierte werden gebeten, sich vorab via Mail mit Agnes Böhmelt in Verbindung zu setzen, um organisatorische Details zum Online-Format der Veranstaltung abzuklären: Agnes_Boehmelt@gmx.de
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