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Foto: Matthias Friel

Das Nibelungenlied - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2020
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 20.04.2020 - 10.05.2020

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mo 14:00 bis 16:00 wöchentlich 20.04.2020 bis 20.07.2020  1.09.2.05 Prof. Dr. Philipowski   40
Kommentar

Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Das Nibelungenlied ist aus ganz verschiedenen Gründen einer der wichtigsten Texte der mittelhochdeutschen Literatur: Abgesehen davon, dass diese grandiose Geschichte um betrügerische Brautwerbung, Herrschaft und Macht, um höfische minne, unbeherrschtes zürnen, untröstliches trûren, bedingungslose triuwe und unerbittlichen haz es verdient, immer wieder gelesen zu werden, ist es durch seine Anonymität, seine Fassungs- und Gattungsproblematik, seine Verknüpfung mit der ‚Nibelungenklage’ in den Handschriften und seine Position zwischen mündlichem Erzählstil und schriftliterarischer Stilisierung auch ein Text, anhand dessen sich in besonderer Weise für verschiedene Probleme mittelalterlicher Textualität sensibilisieren und in Forschungsfragen der Altgermanistik einführen lässt. Nicht zuletzt ist das Nibelungenlied aber (und zwar wohl bereits für seine mittelalterlichen Rezipienten) auch das Epos der offenen Fragen; manche Nibelungenforscher halten den Text nicht nur für widerspruchsvoll, sondern für letztlich undeutbar.

Die Widersprüche, die sich in der Handlung des Nibelungenliedes immer wieder ergeben, haben (zumindest auch) damit zu tun, dass das Nibelungenlied keine 'Originalschöpfung' ist, sondern eine Jahrhunderte alte Geschichte, nämliche die Nibelungensage, neu erzählt. Doch der Autor des Nibelungenliedes hat die Spuren der 'alten' Geschichte in seiner neuen nicht konsequent getilgt.

Wir wollen nicht nur das Nibelungenlied lesen und interpretieren, Geschlechterrollen und Figurenkonzeptionen herausarbeiten sowie Beziehungskonstellationen analysieren, sondern auch untersuchen, an welchen Stellen Unstimmigkeiten in der Handlung vorhanden sind und was die Gründe dafür sein könnten, dass der Autor sie womöglich absichtsvoll hat bestehen lassen.

Das Seminar ist für die digitale Fernlehre konzipiert. Alle Primärtexte stehen für Sie in Moodle bereit. Sie benötigen kein Passwort, um sich dort anzumelden, sondern gelangen durch Ihre Aufnahme im Seminar in den Moodle-Kurs. Das Seminar ist über Lektüre und wöchentliche Aufgaben organisiert. Das sind zum Teil Schreibaufgaben, doch die Aufgabenstellung kann auch offener sein. Wer lieber spricht als schreibt, kann gegebenenfalls auch einen Podcast einstellen. Sie arbeiten bis auf Weiteres in Dreiergruppen, die von mir (alphabetisch) zusammengestellt werden. Die Seminarleistung wird durch die Anfertigung eines Tafelbildes erbracht.

Die Idee des Tafelbildes:

Im digitalen Unterricht könnte das Tafelbild die Form eines Schaubildes haben; Sie können von Hand zeichnen, eine Graphik erstellen oder - wenn Sie ambitionierter sind - eine Animation oder ein kleines Video machen. Da das Tafelbild im Präsenzunterricht präsentiert wird, brauchen wir in der digitalen Form eine Erläuterung von Ihnen, damit wir es einordnen können, auf ca. 1 Seite.

WICHTIG: Sprechen Sie die Sitzung, zu der Sie das Tafel- oder Schaubild anfertigen wollen, und Ihre Idee dazu mit mir ab. Am besten vereinbaren wir dazu einen Telefontermin.

 

Literatur

Das Nibelungenlied, hrsg. von Ursula Schulze. Stuttgart (Reclam, Jahr/Auflage ist nicht entscheidend). Es kann aber auch die Fischer-Taschenbuch-Ausgabe von Helmut Brackert (Jahr/Auflage ist nicht entscheidend) genutzt werden.

Es wäre wichtig, dass Sie begleitend eine gute Einführung lesen. Zu empfehlen sind:

- Ursula Schulze: Das Nibelungenlied. Stuttgart 1997 (Reclam)

- Jan-Dirk Müller: Spielregeln für den Untergang. Die Welt des Nibelungenliedes. Tübingen 1998.

Leistungsnachweis

Prüfungsversion 2011: 2 LP (unbenotet): Teilnahme + Studienleistung/Testat 3 LP: Prüfungsleistung (K/P) Prüfungsversion 2014: 2 LP (unbenotet): Teilnahme + Studienleistung/Testat 2 LP: Hausarbeit/Variante B (K) oder Prüfungsgespräch/Variante A (P)

Testat: Die Seminarleistung wird durch die Anfertigung eines Tafelbildes erbracht. Vgl. dazu den Seminarkommentar.

 


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024