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Foto: Matthias Friel

Von Zwergen und Helden: Laurin und Walberan - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2020
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 20.04.2020 - 10.05.2020

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mo 14:00 bis 16:00 wöchentlich 20.04.2020 bis 20.07.2020  1.09.2.13 Dr. Klinger   40
Kommentar

Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Um die beiden Zwergenfürsten Laurin und Walberan rankt sich im späten 13. Jahrhundert eine zweiteilige Erzählung, die zur "aventiurehaften" Dietrichepik gerechnet wird. Anders als die "historische" Dichtung um Dietrich von Bern sind die aventiurehaften Dietrich-Texte durch Elemente des Wunderbaren und Abenteuerlichen, durch Fiktionalisierung und Einflüsse der höfischen Literatur geprägt. Im "Laurin", ergänzt um den "Walberan"-Teil, zeigt sich diese Umgestaltung der heldenepischen Gattung ebenso prägnant wie exemplarisch: Abenteuerlust führt Dietrich und seine Gefährten zum Rosengarten des Zwergenkönigs Laurin sowie in dessen unterirdisches Reich. Diese paradiesähnliche Sphäre eröffnet Blicke auf eine vollendet höfische (Zwergen-)Kultur, bietet aber auch magische Objekte sowie vielfältige Anlässe für Irritationen und Konflikte. So hat Laurin die adlige Künhilt – die Schwester Dietleibs, eines Dietrich-Gefährten – als seine Braut entführt. Als ihre Befreiung an der Überlegenheit zwergischer Magie zunächst scheitert, ergreift Künhilt selbst die Initiative zur Rettung. Am Ende ist Laurin seiner magischen Macht beraubt, lässt sich taufen und lebt als Dietrichs Freund an dessen Hof. Die Fortsetzung dieser Erzählung im "Walberan" eröffnet den Konflikt zwischen Helden und Zwergen erneut, indem Walberan, Laurins Verwandter, Dietrich den Krieg erklärt, der durch Laurins Vermittlung nach kurzem Kampf jedoch abgewendet werden kann.

 

Spannungsreich wird die Doppelerzählung durch die Kombination von heroisch-feudalen Konzepten und Verhaltensmustern — wie etwa Ehre, Treue, eskalierende Gewalt — mit den Vexierspielen der Magie, mythischen Versatzstücken und höfischem Glanz. Das Seminar konzentriert sich daher einerseits auf typische Phänomene des heldenepischen Erzählgenres und die Ambivalenzen ihrer Heroen, andererseits auf die Transformation der Gattung durch Abenteuerliches aus der fremdartigen Zwergenwelt. Insbesondere soll untersucht werden, wie "Laurin" und "Walberan" die mythische Aura des Zwergs und seiner magischen Potentiale für die Weiterentwicklung abenteuerlichen Erzählens im Spätmittelalter nutzen.

 

Bitte beachten Sie bei der Anmeldung, dass dieses Seminar nicht als Online-Veranstaltung konzipiert war und in späteren Semesterwochen – wenn möglich – als Präsenzveranstaltung weitergeführt werden soll.

Literatur

Textgrundlage: Laurin. Hrsg. von Hendrikje Hartung, Jan K. Hon, Florian Kragl und Ulf Timmermann. (Relectiones 4) Stuttgart: Hirzel 2016.

Eine Anschaffung der Textausgabe wird empfohlen, ist aber nicht verpflichtend. Für die Seminarlektüre wird die mittelhochdeutsche Fassung von "Laurin" und "Walberan" zu Beginn des Semesters in Moodle digitalisiert zur Verfügung gestellt.

 

Leistungsnachweis

Prüfungsversion 2011:

3 LP (LV): Teilnahme + Testat: kurze schriftliche Ausarbeitungen, Thesenpapiere, Vorbereitung und Umsetzung einer Seminarpräsentation

Prüfungsversion 2014:

2 LP (unbenotet): Teilnahme + Testat: kurze schriftliche Ausarbeitungen, Thesenpapiere, Vorbereitung und Umsetzung einer Seminarpräsentation

3 LP: Hausarbeit, mündliches Prüfungsgespräch


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024