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Foto: Matthias Friel
Hexen, Werwölfe und Zauberer sind heute ein fester Bestandteil der abendländischen Popkultur, sei es im Bereich der sogenannten ‚Young Adult Novels‘ und deren Verfilmungen (Harry Potter; Twighlight), im Kinderzimmer (Bibi Blocksberg) oder – für das ältere Publikum – vor allem im klassischen Horrorgenre (z. B. Der Wolfsmensch; Underworld; The VVitch). Während die Auseinandersetzung mit diesen ‚Kreaturen‘ also auf den Gang ins Kino, den Lesesessel oder den Besuch im Spukhaus beschränkt bleibt, begegneten die Menschen in der Frühen Neuzeit diesen Mischwesen und gotteslästerlichen Individuen auf eine sehr reale Art. Von Gestaltwandlern wird berichtet, deren Weg durch das Land buchstäblich mit Leichen gepflastert war. Von Hexen und Zauberern, die – mit dem Teufel im Bunde – ganze Ernten vernichten und Vieh zugrunde gehen ließen oder aber auf sehr individueller Ebene Schaden zufügen konnten. Wie sich die Menschen dieser für sie überaus fassbaren Gefahr widersetzten, wie die Täter zu finden, zu stellen und zu richten waren, davon erfahren wir in den zahlreichen frühneuzeitlichen Flugschriften, Gerichtsurteilen und Geständnissen, die bis auf den heutigen Tag erhalten sind.
Im Verlauf des Proseminars soll zunächst geklärt werden, was überhaupt unter den Begriffen Hexe, Werwolf und Zauberer zu verstehen ist und wie sich die damaligen Vorstellungen von den uns aus der Popkultur geläufigen Ungeheuern und Supermenschen unterscheiden. Vermeintlich typische Parameter für die drei Beobachtungskategorien (Hexe, Werwolf, Zauberer) sollen gefunden und ein Einblick in das frühneuzeitliche Rechts- und Gewaltverständnis gegeben werden. Anhand ausgewählter zeitgenössischer Fallbeispiele werden anschließend die verschiedenen Auseinandersetzungsmöglichkeiten mit dem scheinbar Übernatürlichen untersucht, kategorisiert und entsprechend ihrer publizistischen Bearbeitung problematisiert sowie in ihrer historischen Bedeutung eingeordnet.
Wird im Seminar genannt/zur Verfügung gestellt.
Wegen der recht chaotischen Situation zu Semesterbeginn eine kurze Anmerkung: Die ersten grundlegenden Informationen werden zum Zeitpunkt der ersten Sitzung (21.04.2020 um 8.00 Uhr) als Rundmail an alle bis dahin für das Proseminar angemeldeten Studentinnen und Studenten verschickt (beinhaltet u.a. Moodle Passwort usw.). Eine rechtzeitige Anmeldung zum Kurs (bis zum Abend des 20.04.) ist daher ratsam.
Regelmäßige aktive Teilnahme; Anfertigung schriftlicher Ausarbeitungen (solange die Präsenzlehre nicht gewährleistet werden kann)/Referat; schriftliche Hausarbeit 12-15 Seiten.
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