Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Heimat – eine europäische Utopie im Zeitalter der Globalisierung - Einzelansicht

Veranstaltungsart Übung Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2020
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 20.04.2020 - 10.05.2020

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Übung Fr 12:00 bis 16:00 Einzeltermin am 17.04.2020 N.N. Pirwitz   15
Einzeltermine anzeigen
Übung Sa 11:00 bis 15:00 Einzeltermin am 18.04.2020 N.N. Pirwitz   15
Einzeltermine anzeigen
Übung Mo 10:00 bis 17:00 Einzeltermin am 20.04.2020 N.N. (extern) Pirwitz   15
Einzeltermine anzeigen
Übung Mo 10:00 bis 12:00 Einzeltermin am 27.04.2020 1.19.0.13 Pirwitz   15
Einzeltermine anzeigen
Übung Mo 10:00 bis 12:00 Einzeltermin am 04.05.2020 1.19.0.13 Pirwitz   15
Einzeltermine anzeigen
Übung Do 10:00 bis 17:00 Einzeltermin am 14.05.2020 N.N. (extern) Pirwitz   15
Einzeltermine anzeigen
Übung Do 10:00 bis 18:00 Einzeltermin am 28.05.2020 N.N. (extern) Pirwitz   15
Einzeltermine anzeigen
Übung Fr 10:00 bis 18:00 Einzeltermin am 29.05.2020 N.N. (extern) Pirwitz   15
Einzeltermine anzeigen
Übung Fr 10:00 bis 18:00 Einzeltermin am 05.06.2020 N.N. (extern) Pirwitz   15
Einzeltermine anzeigen
Übung Mo 10:00 bis 12:00 Einzeltermin am 29.06.2020 1.19.0.13 Pirwitz   15
Kommentar

+++Der Theorie-Teil des Seminars findet als digitales Seminar statt, der Praxisteil wird aufs Wintersemester verschoben. Teilnahme nur möglich wenn bereits zuvor bei Anne Pirwitz angemeldet+++

Migration, Globalisierung, kulturelle Entwurzelung, das Ende politischer Systeme, die Auflösung traditioneller Sozialformen, aber auch die Bedrohung durch Terrorismus führen zu Veränderungen des Heimatbegriffs. In der schnelllebigen, vielfältigen und sich in einem ständigen Wandel befindenden postmodernen Gegenwart sehnen sich viele Menschen wieder nach Geborgenheit, Stabilität und einer intakten, überschaubaren Welt aus Kindertagen. Heimat wird zum Zeichen einer unwiederbringlichen Vergangenheit und wie Bernhard Schlink es formuliert, zur Utopie: Ein Nicht-Ort, der seinen Wert erst erlangt, wenn man ihn verlassen hat und der mehr ein Gefühl als ein konkreter Ort ist.

Der erste Teil des Seminars befasst sich mit der Geschichte des Heimatbegriffs und seiner aktuellen Diskussion. Anschließend erarbeiten die Studierenden in drei Gruppen verschiedene Aspekte.

Die erste Gruppe widmet sich dem Thema „Heimat im Zeitalter von Globalisierung, Migration und Mobilität” und untersucht welche Rolle Heimat überhaupt in unserer flexiblen und mobil gewordenen Welt spielt. 250 Millionen Menschen leben derzeit außerhalb ihres Geburtslandes, hinzukommen unzählige Menschen, die innerhalb ihres Landes migrierten. Was empfinden Sie als Heimat? Haben wir wirklich nur eine Heimat, oder können wir heute vielleicht vielmehr von pluri-lokalen Heimaten oder einer hybriden Patchwork-Heimat sprechen? Kann Heimat noch konkret gefasst werden? Oder wird Heimat mit zunehmender Mobilität immer veränderlicher und diffuser? Welche Rolle spielt Europa bei all den Debatten um Heimat?

Die zweite Gruppe befasst sich mit dem Missbrauch des Heimatbegriffs. In den beiden Weltkriegen zogen die Soldaten für die Verteidigung ihrer Heimat in den Krieg. Insbesondere im Nationalsozialismus wurde Heimat zum Vorwand für menschenverachtende Vernichtungspolitik. Lange Zeit blieb der Heimatbegriff mit der deutschen „Blut- und Boden-Politik” verknüpft. Auch heute wird Heimat wieder zum politischen Thema. Fühlen sich manche Menschen heute von fremden Kulturen so bedroht, dass sie Schutz in der kleinen Mikrowelt ihrer als traditionell und national oder regional suggerierten Heimat suchen? Besinnen sich die Menschen wieder mehr auf Traditionen und Rituale, die sich in sinnlichen Substraten wie Speisen, Festen oder Trachten manifestieren? Wie machen sich Parteien dieses Bedürfnis zunutze? Wie wird Heimat als Zeichen im Wahlkampf oder in politischen Diskussionen genutzt? Welches Bild von Heimat versuchen insbesondere rechtspopulistische Parteien den Wähler/innen zu vermitteln?

Die dritte Gruppe untersucht Heimat schließlich als Trendwort im Marketing. In der Unterhaltungsindustrie boomt der Heimatbegriff. Wie wird Heimat bei der Lebensmittelvermarktung und dem Anreiz zum Kauf regionaler Produkte eingesetzt? Steigt die Nachfrage an mit dem Heimatbegriff verbundenen Waren, wie beispielsweise traditionellen Trachten, wieder mehr? Was macht den Erfolg der Werbung mit der Heimat aus?

Parallel zum Seminar werden die Studierenden mit dem MIZ Babelsberg gemeinsam in die filmische Umsetzung eingeführt. Drehplan, Kameratechnik, Schnitt und Studiotechnik werden in zusätzlichen Seminaren erläutert.




Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024