PULS
Foto: Matthias Friel
Die Mikronarration bzw. Mikrofiktion ist vor allem im spanischsprachigen Literaturbereich bekannt: Sie stellt sich als Ziel vor, in wenigen Zeilen und durch raffinierte Auswahl der Worte etwas von grundlegender Bedeutung zu erzählen, das den Leser berührt und/oder überrascht. In diesem Sinne erscheint sie als eine Herausforderung für die Poetik des Romans, weil sie die Entwicklung einer Handlung auf das Minimum reduziert, die kausal-zeitliche Struktur in Frage stellt und die Leserschaft freien Raum zur autonomen Rekonstruktion lässt. In der Postmoderne hat diese Gattung einen festen Platz in dem literarischen Kanon gewonnen und stellt nach einigen Interpretationen den Ausdruck einer avantgardistischen Poetik dar. Microrécits/microfictions/micronouvelles sind als sichtbares literarisches Phänomen in der französischen in französischer Sprache ziemlich neu, trotz einer Vielfalt an Vorläufer, auf die Autoren zurückgreifen. Sie stellen ein spannendes Beispiel für die Entwicklungen der zeitgenössischen Sprache und Erzählprosa und somit auch eine Ressource für angehende Sprachlehrer dar.
Das Seminar befasst sich mit einer Auswahl an signifikanten Beispielen dieser Genre, deren Analyse gemeinsam mit den Studierenden vorgenommen wird. Es wird als Moodle-Kurs angeboten. Die Texte werden nach und nach bereit gestellt.
Bitte melden Sie sich im zugehörigen Moodle-Kurs an!
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG