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Foto: Matthias Friel

Gott und Sein. Die philosophische Bibelexegese - Einzelansicht

Veranstaltungsart Vorlesung Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2020
Einrichtung Institut für Jüdische Theologie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 20.04.2020 - 10.05.2020

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Vorlesung Mo 10:00 bis 12:00 wöchentlich 20.04.2020 bis 20.07.2020  N.N. Prof. Dr. Krochmalnik  
  Bemerkung: Raum 2.201
Kommentar

Die philosophische Bibelexegese knüpft im Judentum wie im Christentum an die Schlüsselstelle Exodus 3, 14 an, die Dornbusch-Offenbarung des Gottesnamens. Jüdische wie christliche Philosophen haben die Ableitung des Gottesnamens יהוה aus dem Verb היה, sein, als Beleg für die Gleichsetzung von Gott und Sein angesehen (Deus est esse, Esse est Deus). Der französische Historiker der mittelalterlichen christlichen Philosophie, Etienne Gilson, sprach von einer „Metaphysik des Exodus”. Das philosophische Verständnis der Stelle wurde durch die alten Übersetzungen ins Griechische (LXX) und Lateinische (Vulgata) begünstigt, während etwa die Wiedergabe der Dornbusch-Episode im Koran (Q 20) zu keinen philosophischen Kommentaren Anlass gegeben hat. Auch in den rabbinischen Auslegungen überwogen zunächst nichtphilosophische Auslegungen der Stelle. Weshalb ist sie in der mittelalterlichen Exegese zu einer Einbruchstelle für die philosophische Exegese geworden? Wie wurde sie von jüdischen Philosophen/Theologen wie Philon von Alexandrien, Saadia Gaon, Moses Maimonides, Abraham ibn Esra ausgelegt? Diese philosophischen Auslegungen sind in ihrer Zeit nicht unwidersprochen geblieben, wie unter anderem die Auslegung von Jehuda HaLevi beweist. Und sie sind von mystischen Auslegungen überboten worden, wie die Auslegung von Moses ben Nachman zeigt. Dieser Zusammenhang soll in der Vorlesung aufgezeigt und als Paradebeispiel philosophisch-jüdischer Exegese behandelt werden. 

WICHTIGER HINWEIS:
Die Veranstaltung wird digital angeboten und beginnt planmäßig am 20.4.2020 um 10 Uhr c.t. in Form einer Online-Sitzung. Bitte schreiben Sie sich in den zugehörigen Moodle-Kurs ein.

Zugangsdaten zu den Online-Sitzungen per Zoom:

Meeting ID: 965 4097 6652
Password: 87654321

 

Literatur

Quellen:
Chumasch Mikra‘ot Gedolot (Biblia Rabbinica), Czuker Edition, Mesorah-Artscroll, 2. Aufl., New York 2014.
Abraham ibn Esra, Langer Kommentar zum Buch Exodus, Bd. 1, dt. u. kom. v. Dirk U. Rottzoll, Berlin, New York 2000.

Sekundärliteratur:
Études Augustiniennes, Dieu et l’Être. Exégèses d’exode 3, 14 et du Coran 20, 11 -24, Paris 1978.
Maurice-Ruben Hayoun, L’exégèse philosophique dans le judaïsmemédiéval, Tübingen 1992.
Daniel Krochmalnik, EHJEH – Die Botschaft aus dem Dornbusch, in: Stefano Bancalari (HG.), Archivo Di Filosofia 86 (2018) Nr. 2: La Presenza, Pisa/Rom 2019, S. 13-25.
Ludwig Kröner, Deus et Esse. Eine Spurensuche, Münster 2002.
Alain de Libera, Émilie zum Brunn (hg.), Celui qui est. Interprétations juives et chrétiennes d’Exode 3, 14, Paris 1986.

Leistungsnachweis

Anstelle der sonst obligatorischen Klausur: schriftliche Ausarbeitung zu einem vorlesungsrelevanten Thema (10.000 Z.)


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25