PULS
Foto: Matthias Friel
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Der christliche Altar und das Bild sind – trotz des alttestamentarischen, vom Christentum zunächst übernommenen Bilderverbots – schon früh eine Verbindung eingegangen. Das Altarretabel, ein auf der Rückseite der Mensa aufgestelltes Tafelbild oder ein Schrein mit Reliefs oder Skulpturen, bezeichnet einen der ersten stabileren Zustände dieser Liaison; dennoch zeugen die häufigen Formveränderungen und Brüche in der Geschichte des Retabels von einer agonal verhandelten Beziehung von Altar und Bild im Spannungsfeld von Bildverhinderung, -zulassung und -entschärfung. Das Retabel avancierte dadurch zu einer der wichtigsten Formgelegenheiten des frühen Bildes.
Der Fokus des Seminars richtet sich vor allem auf die Entstehungszeiten und -umstände der vielfältigen Retabelformen. Altarplastiken, Heiligenschreine, Schreinmadonnen, Flügelaltäre und Altarblätter sollen auf ihre Funktion und Einsatzmöglichkeiten in vor- und nachreformatorischen Zeiten befragt werden.
Einführende Literatur: Hans Belting, Bild und Kult. Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst, München 1990; David Freedberg, The Power of Images. Studies in the History and Theory of Response, Chicago 1989; Hartmut Krohm/Matthias Weniger (Hg.), Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreins, Berlin 1999
3 LP (mündlicher Beitrag) und 3 LP (Hausarbeit)
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