PULS
Foto: Matthias Friel
Liebe Studierende! Ein wenig erfahren wir gerade alle, was vielleicht Abenteurer (leider sind kaum Frauen darunter) angeblich immer schon erlebt haben. Ungewissheit und Herausforderung.
Die besten Voraussetzung eigentlich für das angebotene Seminar.
So Sie die Teilnahme an meinem Kurs beabsichtigen, bitte ich Sie, sich unbedingt per Email bei mir zu melden.
obermayr@uni-potsdam.de
Nur so kann ich sicherstellen, dass Sie zur rechten Zeit an alle nötigen Informationen gelangen.
Ich freue mich auf eine erste, sicherlich nur virtuelle, Begegnung,
Ihre
Brigitte Obermayr
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".Diese Veranstaltung wird von Frau Dr. Brigitte Obermayr durchgeführt.
In der frühsowjetischen Literatur (ca. 1922-1930) boomte die Abenteuerliteratur. Heftromane vom Typ „kommunistischer Pinkerton” (Nikolaj Bucharin 1922) sollte die neuen, nachrevolutionären Wirklichkeiten in populären Erzählschemata vermitteln. So wurde auch der prototypische Abenteurer zu einem zentralen Protagonisten dieser Zeit. Dieser ist grundsätzlich männlich, frei von den Gesetzen und Notwendigkeiten der sozialen Wirklichkeit, kann mehr als seine Umwelt und ist anders als sie. Mit einem „fröhlichen Plus in jeder Lage” (Volker Klotz) ist er unbesiegbar, ja, kann „nicht [einmal] ernsthaft sterben” (Michail Bachtin). All diese Eigenschaften, so sollte man denken, machen ihn zum Prototyp des sozialistischen „Neuen Menschen” und zum idealen Helden des sozrealistischen Romans. Dass und warum dem ab ca. 1930 nicht mehr so war, soll im Seminar durch vergleichende Lektüre von Abenteuerromanen der Zeit, frühen Produktionsromanen und Versionen des frühsowjetischen Bildungsromans sowie mit Blick auf entsprechende Filmbeispiele erarbeitet werden.
Zur vorbereitenden Lektüre / Sichtung: Marietta Saginjan, Mess Mend ili Janki v Petrograde [1924] / Mess Mend oder die Yankees in Leningrad; Fëdor Gladkov, Cement [1925] / Zement; Venjamin Kaverin, Dva kapitana [1938-1940] / Zwei Kapitäne (erstes Buch); Vladimir Vajnstok: Deti kapitana Granta [1936]
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