PULS
Foto: Matthias Friel
Der Begriff des Zwangs spielt in vielen Fragestellungen und Problembeschreibungen der Politischen Theorie eine zentrale Rolle. Dennoch blieb er lange Zeit eher unterbeleuchtet. Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts haben soziale Unruhen, der Erfolg gewaltfreier Protestbewegungen und die Praxis nuklearer Abschreckung eine lebendige Diskussion über den Zwangsbegriff angestoßen. Dabei hat insbesondere die mit den genannten Beispielen bereits angedeutete Vielfalt möglicher Verwendungen des Zwangsbegriffs Aufmerksamkeit auf sich gezogen. All diese Beispiele unterscheiden sich nämlich in vielerlei Hinsicht vom paradigmatischen Fall unmittelbaren physischen Zwangs – und doch scheint es sich auch bei ihnen um Fälle von Zwangsausübung zu handeln. Heute wird diese Diskussion unter anderem im Kontext von staatlichen Grenzen oder auch erzwungener Migration weitergeführt.
In diesem Seminar wollen wir uns einschlägige Texte der Debatte zum Zwangsbegriff ansehen und uns ein besseres Verständnis eines nicht nur für die politische Theorie zentralen Begriffs erarbeiten – geht es in jeder Diskussion doch letztlich um nichts anderes als den zwanglosen Zwang des besseren Arguments.
Wichtiger Hinweis: Bei Interesse an dem Seminar bitte entweder über Puls für das Seminar anmelden oder eine E-Mail an den Dozenten schicken (ruben.langer(at)uni-potsdam.de). Weitere Informationen zum Ablauf der Veranstaltung erreichen Sie dann zeitnah per E-Mail.
Anderson, Scott (2015), 'Coercion', The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Summer 2015 edition), Edward N. Zalta (Hg.), 1-76. URL https://plato.stanford.edu/archives/sum2015/entries/coercion/
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