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Foto: Matthias Friel

Das Phänomen der Wiederholung als philosophisches Problem - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2020
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 20.04.2020 - 10.05.2020

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mi 12:00 bis 14:00 wöchentlich 22.04.2020 bis 22.07.2020  1.19.1.21    
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

In diesem Seminar werden wir einigen interessanten Metamorphosen nachfragen, die das Phänomen und die Problematik der "Wiederholung" in der abendländischen Philosophiegeschichte durchlaufen haben. Zunächst ist der Befund spannend, dass zwar der eigentliche Begriff der "Wiederholung" wortgeschichtlich erst im 19. Jahrhundert in systematischer Form auftaucht, während man jedoch schon von alters her Bemühungen des philosophischen Denkens beobachten kann, das Phänomen der Wiederholung zu verstehen. In der mythischen Vorstellungswelt der antiken griechischen Philosophie etwa gilt nur das als "wahrhaft wirklich", was sich als Wiederholung göttlichen Lebens bzw. bei Platon: der Ideen erweist. Dieser göttlich-religiösen Signatur tritt in der "Moderne" so etwas wie eine kritische Ästhetik der Wiederholung gegenüber, deren Haupturkunde in gewisser Weise Kierkaards Buch "Die Wiederholung" von 1843 repräsentiert: Was, wenn in dem, was sich wiederholt, nun nicht ein göttlicher Sinn zur Präsenz und zur Fülle seiner selbst gelangt, sondern wenn wir es mit einer Art Theater des Immergleichen zu tun haben, in dem ständig nur das sehr begrenzte und unvollkommene Repertoire menschlicher und geschichtlicher Möglichkeiten durchgespielt werden kann? Diese Metamorphose lässt sich grob als Verdrängung der optimistischen Metaphysik der Wiederholung (Platon) durch einen genuin modernen Nihilismus nachzeichnen: Das Leben des Menschen und der Gang seiner Geschichte bestehe in nichts anderem als Maskeraden, Kostümen und den fröhlichen Urständen eines sinn- und zwecklosen „großen Welttheaters“ (Alewyn). Kierkegaard, Marx, Nietzsche, Heidegger, Derrida und Deleuze – um nur einige Autoren namhaft zu machen – haben sowohl die Virulenz des modernen Nihilismus als auch je unterschiedliche Versuche zu seiner Überwindung entfaltet: Diesen Wendungen werden wir im Seminar nachgehen.
Literatur siehe oben
Leistungsnachweis

Schriftlicher Essay im Umfang von 5 bis 7 Seiten


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024