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Foto: Matthias Friel

Was sind Gedanken? Von Kant bis Wittgenstein - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2020
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 20.04.2020 - 10.05.2020

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Do 10:00 bis 12:00 wöchentlich 23.04.2020 bis 23.07.2020  1.08.0.59    
Kommentar

Gedanken oder Propositionen, wie sie heute meist genannt werden, spielen eine zentrale Rolle für ein philosophisches Verständnis unseres denkenden und sprechenden Bezugs auf die Welt. So spielen sie als die Inhalte, die in Überzeugungen enthalten sind – als das, was wir glauben – und durch Sätze ausgedrückt werden – als das, was wir sagen –, die Rolle dessen, was sich wahrheitsfähig (wahr oder falsch) auf die Welt bezieht. Was aber sind Gedanken, so dass sie diese Rolle spielen können? Und was erklärt, dass sie repräsentational sind, d. h. wahrheitsfähig von der Welt handeln? In diesem Seminar werden wir uns mit den bis heute einflussreichsten Auffassungen von Gedanken auseinandersetzen, wie sie von Immanuel Kant, George Edward Moore, Bertrand Russell, Gottlob Frege und Ludwig Wittgenstein entwickelt wurden, und versuchen, diese Auffassungen auch in ihren Verhältnissen untereinander zu verstehen (Moore, Russell und Frege reagieren u. a. auf Kant; Wittgenstein reagiert u. a. auf Moore, Russell und Frege).

 

Zunächst werden wir uns mit Kants Analyse von Gedanken als Urteilen beschäftigen, wie er sie in der Kritik der reinen Vernunft und den Prolegomena entwickelt hat; dann mit Moores und Russells Analyse von Gedanken als den Verbindungen von Gegenständen und Eigenschaften, von denen unsere Überzeugungen und Sätze handeln (u. a. in Moores Aufsatz „The Nature of Judgment“ und in Russells The Principles of Mathematics, Kap. IV); dann mit Freges Analyse von Gedanken als den urteilsfähigen Inhalten von Überzeugungen und Sätzen (u. a. in den Aufsätzen „Über Sinn und Bedeutung“ und „Der Gedanke“); dann mit Russells Analyse von Überzeugungen als multiplen Relationen zwischen denkenden Subjekten und den Gegenständen und Eigenschaften, von denen unsere Überzeugungen und Sätze handeln (u. a. in dem Aufsatz „On the Nature of Truth and Falsehood“); und schließlich mit Wittgensteins Analyse von Gedanken als Gebrauchsweisen von Sätzen, wie er sie im Tractatus und seinen Tagebüchern von 1914-1916 entwickelt hat.

 

 

Anmerkungen: Zur ersten Sitzung des Seminars ist § 19 der Kritik der reinen Vernunft zu lesen und vorzubereiten (B 140-142). Geeignet ist jede Ausgabe des Textes, die die Seitenzahlen der Originalausgabe enthält. Als Hintergrund zum Kant-Teil des Seminars kann ein Text des Seminarleiters gelesen werden: Till Hoeppner, „Kant’s Metaphysical and Transcendental Deductions. Tasks, Steps and Claims of Identity”, in: Kant's Transcendental Deduction and the Theory of Apperception. New Interpretations, hg. v. G. Motta / D. Schulting / U. Thiel (im Erscheinen). Auf Anfrage kann dieser Text elektronisch zur Verfügung gestellt werden. Einige der Seminartexte sind in englischer Sprache verfasst. Wer Interesse am Seminar und Fragen z. B. zum Seminarprogramm oder zur Seminarliteratur hat, kann sie per E-Mail an till.hoeppner@uni-potsdam.de stellen. Weitere Informationen zum Seminar werden über den Moodle-Kurs zur Verfügung gestellt, für den eine Anmeldung bereits vor der offiziellen Einschreibefrist möglich sein wird. 


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024