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Foto: Matthias Friel
Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit von Berger/Luckmann (1969) gilt als Meilenstein der Wissenssoziologie, da hier die Verknüpfung von phänomenologischer Soziologie, klassischer Wissenssoziologie und den klassischen Ansätzen von Durkheim und Weber gelungen ist. Nach diesem Ansatz hat die Wissenssoziologie die Aufgabe, zu untersuchen, wie es zur gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit kommt und was in der jeweiligen Gesellschaft als Wissen gilt. Berger/Luckmann gehen davon aus, dass innerhalb verschiedener Gesellschaften aufgrund unterschiedlicher allgemeiner Wissensvorräte ungleiche Wirklichkeiten existieren. Die Wirklichkeit ist somit ein von Menschen konstruiertes Produkt und demnach nicht naturgegeben. Nach dieser Theorie internalisieren Menschen subjektive Wirklichkeit über die Sozialisation. In diesem Seminar werden anhand der Texte von Berger/Luckmann sowie Ian Hacking (1999) die Konstruktion von sozialen Wirklichkeiten erarbeitet und diese auf das Thema Geschlecht angewendet. Anschließend werden Texte von Ervin Goffman im Themenspektrum Interaktion und Geschlecht behandelt.
Berger, Peter, & Luckmann, Thomas (1969). Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag.
Gildemeister, Regine, & Wetterer, Angelika (1992). Wie Geschlechter gemacht werden. Die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit und ihre Reifizierung in der Frauenforschung. In Knapp, Gudrun-Axeli, & Wetterer, Angelika (Hrsg.) (1992). Traditionen, Brüche, Entwicklungen feministischer Theorie. Freiburg.
Goffman, Erving (2001). Interaktion und Geschlecht. Frankfurt am Main: Campus Verlag.
Hacking, Ian (1999). Was heißt „soziale Konstruktion“? Zur Konjunktur einer Kampfvokabel in den Wissenschaften. Frankfurt am Main: Fischer (Tb.).
Das Seminar findet via Zoom statt.
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