Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Sprache als Werkzeug. Platon: Kratylos - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2020/21
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 19.10.2020 - 30.11.2020

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Di 12:00 bis 14:00 wöchentlich 03.11.2020 bis 09.02.2021  1.19.0.31 Dr. Buschmann 22.12.2020: Akademische Weihnachtsferien
29.12.2020: Akademische Weihnachtsferien
9
Kommentar

Bitte beachten Sie, dass bei Präsenzveranstaltungen die Hygienebestimmungen eingehalten werden müssen. Um einen angemessenen Sicherheitsabstand zu gewährleisten, stehen in diesem Semester deutlich weniger Plätze in den Räumen zur Verfügung als gewöhnlich. Deshalb kann es kurzfristig zu Raumwechseln oder zu reglementierten Zulassungen kommen. Bitte erscheinen Sie nicht bei einer Lehrveranstaltung, wenn sie nicht zugelassen wurden.

 

Was macht Sprache aus, und was ist durch sie möglich? Ihre Rolle für Kommunikation und Sozialisation scheint auf der Hand zu liegen: Durch sie setzen wir uns zu anderen Individuen in Beziehung. Doch was ist es, das in dieser sprachlichen Interaktion weitergereicht und ausgetauscht wird? Dafür greifen wir gern zu einer Umschreibung wie "Inhalt des Gesprochenen". Dem, was an der Sprache sinnlich wahrnehmbar ist und sie zum Mittel dieser Interaktion qualifiziert, gilt nur im Ausnahmefall unser Interesse – vielmehr geht es uns um diese Inhalte, eingeschlossen die ganz intuitive Überzeugung, daß sie in jeder beliebigen Sprache mitgeteilt werden können.

Damit aber erscheint die Beziehung zwischen Sprache und Inhalt des Gesprochenen arbiträr. Wie kann es dann möglich sein, daß wir aus einem Lautbild den Inhalt des Gesprochenen erfassen? Die Lösung scheint klar: Die kommunizierenden Akteure müssen die Arbitrarität begrenzen, indem sie vorab Bedeutungen festlegen. Doch inwieweit trägt dieses Modell auch dann, wenn an diesem Inhalt in dialogischer Kommunikation oder monologischer Inaugenscheinnahme gearbeitet und dieser dadurch verändert wird? Wenn also Kommunikation sich nicht auf Benennen und Weiterreichen beschränkt? Sondern als Inhalt des Gesprochenen ein Ergebnis erzielt wird, das vorab nicht verfügbar war und deshalb durch keine Vereinbarung erfaßt werden konnte? Aber dennoch mit Mitteln der Sprache entstand?

Es ist leicht zu sehen, daß hier Platons Konzept der dialogischen Philosophie unmittelbar Anlaß zu sprachphilosophischen Überlegungen gibt. Und zwar schon für Platon selbst: Mit seinem Dialog Kratylos, anhand dessen wir uns mit diesem Problemfeld beschäftigen werden, haben wir den frühesten sprachphilosophischen und sprachtheoretischen Text der europäischen Tradition vor uns. Platon fokussiert das Problem: Wenn Sprache am Inhalt des Gesprochenen arbeiten kann, und das Gesprochene Bezeichnetes ist, also auf etwas in der Seinswelt verweist, wie muß beider Verhältnis dann bestimmt werden?

Das Seminar findet als Präsenzkurs mit eng begrenzter Teilnehmerzahl statt. Bitte melden Sie sich nur dann an, wenn Sie das Semester über kontinuierlich aktiv und im Kontakt mit anderen Studierenden an dem skizzierten Thema arbeiten wollen. Grundkenntnisse der Philosophie Platons sind hilfreich, jedoch nicht Bedingung. Der Kurs kann als Einführung in die Philosophie der Antike genutzt werden und ist auch für Erstsemester geeignet.

Begleitend wird ein moodle-Kurs bereitgestellt, der die Arbeit am Text unterstützt und weitere Literaturhinweise enthält.

Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Strikte Teilnehmerbegrenzung auf 10 Personen.

 

 

 

Literatur

Empfohlene Textausgabe: Platon: Sämtliche Dialoge. Hrsg. u. mit Einl., Literaturübersichten, Amn. u. Reg. vers. von Otto Apelt. - Hamburg : Meiner. - ISBN: 3-7873-0920-9.
Bd. 2. Menon, Kratylos, Phaidon, Phaidros. [zahlreiche Auflagen].
Zweisprachige Textausgabe [gr./dt.]: Gunther Eigler (Hg.): Platon Werke [dt. Übersetzung Schleiermacher]. Darmstadt: WBG, 2016.
ISBN: 9783534741199 (elektronische Fassung): 2016-02-15
Bd. 3: Symposion, Kratylos.

Literatur zur Einführung: Andreas Eckl: Sprache und Logik bei Platon / 1 : Logos, Name und Sache im Kratylos.Würzburg, Königshausen & Neumann, 2003. //  Christoph Diehl: Platons Semantik. Die Theorie sprachlicher Bedeutung im Kratylos. Münster: mentis, 2012. // Christoph Poetsch: Platons Philosophie des Bildes. Systematische Untersuchungen zur platonischen Metaphysik. Frankfurt/Main: Vittorio Klostermann, 2019. //  David Meißner:  Natur, Norm, Name : Sprache und Wirklichkeit in Platons "Kratylos". Hamburg: Felix Meiner Verlag, 2019.

Weitere Literatur wird im seminarbegleitenden moodle-Kurs bekanntgegeben!

Bemerkung

Der Kurs findet als Präsenzkurs statt. Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen begrenzt. Mit Ihrer Anmeldung verpflichten Sie sich, die jeweils geltenden Bestimmungen zur Eindämmung von CoVid 19 zu beachten.

 

Leistungsnachweis

regelmäßige aktive Teilnahme (Präsenzkurs!), vorbereitende Lektüre für die Seminare entsprechend Hinweisen im Kurs, Essay am Semesterende (5-8 Seiten), Abgabetermin: 28.02.2021


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21 , Aktuelles Semester: SoSe 2024