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Foto: Matthias Friel

Philosophie der Sprache in der frühen Neuzeit: Leibniz - Locke - Wolff - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2020/21
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 19.10.2020 - 30.11.2020

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mi 12:00 bis 16:00 wöchentlich 04.11.2020 bis 10.02.2021  Online.Veranstaltung Dr. Buschmann 11.11.2020: 
09.12.2020: 
23.12.2020: Akademische Weihnachtsferien
30.12.2020: Akademische Weihnachtsferien
13.01.2021: 
9
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Seminar Mi 12:00 bis 16:00 14-täglich 11.11.2020 bis 09.12.2020  1.19.1.16 Dr. Buschmann 25.11.2020:  9
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Seminar Mi 12:00 bis 16:00 Einzeltermin am 13.01.2021 1.19.1.16 Dr. Buschmann   9
Kommentar

Bitte beachten Sie, dass bei Präsenzveranstaltungen die Hygienebestimmungen eingehalten werden müssen. Um einen angemessenen Sicherheitsabstand zu gewährleisten, stehen in diesem Semester deutlich weniger Plätze in den Räumen zur Verfügung als gewöhnlich. Deshalb kann es kurzfristig zu Raumwechseln oder zu reglementierten Zulassungen kommen. Bitte erscheinen Sie nicht bei einer Lehrveranstaltung, wenn sie nicht zugelassen wurden.

 

Die großen philosophischen Autoren der frühen Neuzeit faszinieren mit ihren systematischen Konzepten der Seinswelt und unserer erkennenden Befassung mit ihr. Die Sprache, mit deren Hilfe beides zustandekommt, wird dabei ebenfalls zum Gegenstand einer Reflexion, die zunächst mit deren Verortung im Konzept befaßt ist. Wo ist ihr theoretisch-philosophischer Ort? Ist sie prioritär Speicher des Gegebenen und des Erkannten, indem sie es benennt und damit verfügbar hält? Ist sie eine Art akustischer Spiegel der Welt, so wie man das Bild als deren visuelle Repräsentation ansprechen kann? Ist sie Mittel der kommunikativen Vergewisserung und damit epistemisches Werkzeug der Objektivierung des Gegebenen und Erkannten? Oder ist sie womöglich der eigentliche philosophische Ort dessen, was sensorisch nicht verfügbar ist: des Allgemeinen hinter der Vielheit der concreta?

Es darf vermutet werden, daß hierfür empiristische und rationalistische Konzepte unterschiedliche Antworten bereithalten, und daß sie in unterschiedlicher Weise auf die Ressourcen zugreifen, die der Universalienstreit des Mittelalters freigelegt und in der Philosophie bewußt gehalten hat. Die Frage nach der Rolle der Sprache erweist sich als wiederkehrender Impuls der Kritik und Selbstkritik frühneuzeitlicher Metaphysik und damit als wichtiger Marker auf dem Weg zum klassischen Idealismus.

Wir werden uns im Seminar mit diesen Fragen zuerst anhand zweier großer, bekannter und bis in ihre Struktur hinein auf einander antwortender Texte der philosophischen Tradition befassen, die oft, jedoch nur selten unter diesem Fokus gelesen werden: den Sprachkapiteln in John Lockes (1632-1704) "Essay concerning human understanding / Versuch über den menschlichen Verstand" (1690) und Gottfried Wilhelm Leibniz' (1646-1716) "Nouveaux Essais sur l'entendement humain / Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand" (1704) (jeweils Buch III, empfohlene Übersetzungen siehe unter 'Literatur').

In den Kontext dieser Diskussion gehört auch die Abhandlung "Disquisitio philosophica de loquela / Philosophische Abhandlung über die Sprache" des Aufklärungsphilosophen Christian Wolff (1679-1754), die im Dezember 1603 Gegenstand einer Disputation an der Universität Leipzig war und 1704 im Druck erschien. Sie wird im 18. Jahrhundert aufmerksam rezipiert, 1755 erscheint eine zweite Auflage, auch diese geht noch dem Erstdruck der Leibnizschen Nouveaux Essais (1765) voraus. Der Stellenwert von Wolffs Text für die Sprachphilosophie des 18. Jahrhunderts geriet aus dem Blick der späteren Forschung, da er bis in unsere Tage nur in den beiden selten gewordenen historischen lateinischen Drucken vorlag. Dank der aktuellen, erstmals zweisprachigen dt.-lat. Edition (hrsg. v. Rainer Specht, Hamburg: Felix Meiner Verlag, 2019) können wir im zweiten Teil des Seminars unsere Erträge aus Locke und Leibniz an diesem Text überprüfen.

Das Seminar wird projektförmig durchgeführt. Es umfaßt online- und Präsenzanteile. Der Teilnehmerkreis ist aufgrund der aktuellen Einschränkungen eng begrenzt.

Dem Thema entsprechend gliedert sich das Seminar in drei Abschnitte (Locke, Leibniz, Wolff). Für jeden Abschnitt werden zunächst Materialien online via moodle bereitgestellt, die Sie sich selbständig in intensiver Lektüre vorab erschließen. In jedem Abschnitt schließt sich ein vierstündiger Präsenzblock zur Vertiefung und Besprechung des Gelesenen an (inkl. Kurzreferate). Termine der Präsenzblöcke: 11.11.2020, 09.12.2020, 13.01.2021 (jeweils 12-16 Uhr, Raum 1.19.1.16).

Wenn Sie sich für dieses Seminar anmelden, sollten Sie Voraussetzungen und Interesse für selbständige wissenschaftliche Arbeit mitbringen und bereit sein, sich im Semester dafür kontinuierlich zu engagieren.

Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Strikte Teilnehmerbegrenzung auf 10 Personen

 

Literatur

Empfohlene Textausgaben:
John Locke: Versuch über den menschlichen Verstand. Hamburg : Meiner. (Philosophische Bibliothek). Bd.: 1 . Buch I und II. Bd.: 2 . Buch III und IV. - Unveränd. Nachdr. in d. Übers. von Carl Winckler, Leipzig 1913, 2006 [mehrere Auflagen]. - ISBN: 978-3-7873-1555-0. - (Philosophische Bibliothek ; 75).
Gottfried Wilhelm Leibniz: Philosophische Werke : in vier Bänden.. In der Zusammenstellung von Ernst Cassirer. Hamburg : Meiner. (Philosophische Bibliothek) Bd.: 3 . Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand, [mehrere Auflagen]. - ISBN: 3-7873-1098-3. - (... ; 498). Weitere geeignete Ausgabe: Gottfried Wilhelm Leibniz: Philosophische Schriften. Hrsg. und übers. von Herbert Herring. - Frankfurt am Main : Insel-Verl. Bd.: 3,1u. 3,2: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand / hrsg. und übers. von Wolf von Engelhardt.- 2. Aufl., 2000. - ISBN: 3-518-28866-0.
Christian Wolff: Disquisitio philosophica de loquela / Philosophische Abhandlung über die Sprache. Lat.-dt. Übers., kommentiert u. hrsg v. Rainer Specht. Hamburg: Meiner, 2019. (Philosophische Bibliothek; 727)

Bemerkung

Strikte Teilnehmerbegrenzung auf 10 Personen

Zum Kurs gehören drei Präsenzblöcke. Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen begrenzt. Mit Ihrer Anmeldung verpflichten Sie sich, die jeweils geltenden Bestimmungen zur Eindämmung von CoVid 19 zu beachten.

Leistungsnachweis

regelmäßige aktive Teilnahme an den online- und Präsenzanteilen, intensive vorbereitende Lektüre für die drei Präsenzblöcke entsprechend Hinweisen im Kurs, 1 Kurzreferat in einem der Präsenzblöcke (Auswahl aus Themenliste), Essay am Semesterende (5-8 Seiten), Abgabetermin: 15.03.2021


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21 , Aktuelles Semester: SoSe 2024