PULS
Foto: Matthias Friel
Polen erlebt seit der Eröffnung des Muzeum Powstania Warszawskiego (Museums des Warschauer Aufstandes) 2004 einen Museumsboom. In den letzten 15 Jahren wurden zahlreiche moderne Großprojekte verwirklicht, die als Geschichtsmuseen in ihren Ausstellungen das polnische historische Selbstbild verhandeln und unterschiedliche Interpretationen der polnischen Vergangenheit präsentieren. Zahlreiche brisante Debatten und Skandale (nicht nur) in der polnischen Öffentlichkeit begleiten diesen Prozess.
Im Seminar werden fünf Fallbeispiele (Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau; Museum des Warschauer Aufstandes; POLIN-Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau; Familie-Ulma-Museum in Markowa gewidmet den Polen, die während des Zweiten Weltkriegs Juden retteten; Museum des Zweiten Weltkrieges in Danzig) und die sie umgebenden Diskurse verhandelt. Den Fokus des Seminars bildet die Auseinandersetzung mit den in den Ausstellungen realisierten Vergangenheitsinszenierungen und der jeweiligen Repräsentation der polnisch-jüdischen Beziehungen. Die erinnerungspolitische Relevanz der Museen für den polnischen Kontext wird außerdem diskutiert.
Ein Besuch des Pilecki-Instituts Berlin ist geplant.
Seminarorganisation
Das Seminar findet unter Berücksichtigung des Hygienekonzepts der Universität Potsdam als Präsenzveranstaltung freitags alle zwei Wochen zwischen 12 und 16 Uhr (mit einer Pause) statt. Die erste Sitzung ist am 06.11.2020.
Exkursion
Anschließend an die Lehrveranstaltung ist im Februar 2021 eine Exkursion in die polnische Woiwodschaft Pommern geplant, um die dortige Museumslandschaft kennenzulernen und Ausstellungen vor Ort mit Expert*innen zu diskutieren. Wenn die epidemiologische Lage es zulässt, werden wir das Museum des Zweiten Weltkrieges und das Europäisches Solidarnosc-Zentrum in Gdansk, das Emigrationsmuseum in Gdynia und die KZ-Gedenkstätte Stutthof besuchen. Studierende, die an der Exkursion, jedoch nicht an dem Seminar teilnehmen möchten, melden sich bitte per E-Mail bei Franziska Koch (frkoch@uni-potsdam.de) oder Dr. Mariusz Kalczewiak (kalczewiak@uni-potsdam.de). Sie werden dann zum Vorbereitungstreffen für Exkursionsteilnehmer*innen im Januar 2021 eingeladen.
Präsenzveranstaltug! Erste Sitzung am 6.11.2020!
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