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Vom Ende der Zeit. Antike und moderne Apokalypsen. - Einzelansicht
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Veranstaltungsart
Seminar
Veranstaltungsnummer
SWS
2
Semester
WiSe 2020/21
Einrichtung
Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft
Sprache
deutsch
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Kommentar
Belegungsfristen
19.10.2020 - 30.11.2020
Belegung über PULS
19.10.2020 - 30.11.2020
Belegung über PULS
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Dauer
Raum
Lehrperson
Ausfall-/Ausweichtermine
Max. Teilnehmer/-innen
Seminar
Do
10:00 bis 12:00
wöchentlich
05.11.2020 bis 11.02.2021
Online.Veranstaltung
Prof. Dr. Hafner
24.12.2020: Akademische Weihnachtsferien
31.12.2020: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".
Universalen Bedrohungen durch das Corona-Virus und durch den Klimawandel haben die Rede von der „Apokalypse“ wiederbelebt. Eine Ahnung von einem Zustand kommt auf, in dem alle von derselben Katastrophe betroffen wären und kein Refugium bliebe. Er ist von anderer Art als die Sorge vor dem eigenen, individuellen Ende.
In Seminar werden wir zunächst das Genre „Apokalypsen“ (neben Prophetie, Orakel, Himmelsreise) bestimmen und im Netz nach Gemeinden und Predigern suchen, die direkt mit dem Ende der Welt rechnen. Danach werden wir die Zeugen Jehovas oder die Adventisten als Beispiele von Endzeitbewegungen im 19. Jahrhundert betrachten, die ihre Enttäuschung über das Ausbleiben des Endes verarbeitet haben.
Um deren Erwartungen zu verstehen, lesen und interpretieren wir gemeinsam den maßgeblichen Text „Die Apokalypse des Johannes“ (ca. 100 n.d.Z.). Sie steht in einem Strom ähnlicher Texte (4 Esra, Baruch-Apokalypse, Apokalypse des Petrus), von denen wir einige vorstellen. Den zeitlichen Ursprung und Bezugspunkt bilden das Danielbuch (3.-2. Jh.) und das Henochbuch (5.-3. Jh. v.d.Z.), deren Tiervisionen zur Periodisierung der Geschichte geführt haben.
Aus der ApkJoh werden wir das Schema für die Abläufe am Jüngsten Tag (Vorzeichen, Entrückung, Parusie, Millenium, Plagen, Drachenkampf, Stadt aus dem Himmel etc.) ableiten, wie es von milleniaristischen Predigern heute verkündet wird. Einige ihrer Texte und ihre Anwendung auf heutige politische Krisen oder Naturkatastrophen sollen untersucht werden. Die in USA extrem erfolgreiche Serie „Left behind“ bietet hierzu genügend Anschauung.
Abschließend werden versuchen, diese Motive in modernen Endzeitfilmen zu identifizieren: Wurde in den 50er Jahren die Gefahr der Zerstörung der ganzen Welt noch auf bösartige Aliens übertragen ("Kampf der Welten"), so setzte Anfang der 70er Jahre eine direkte Thematisierung des Atomtodes mit "Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben" ein. Ab den 70er Jahren trat die Problematik globaler ökologischer Krisen hinzu („The Day after Tomorrow“). In den 80er Jahren stand wieder die Angst vor einem Atomkrieg im Mittelpunkt ("The Day After" oder "Briefe eines Toten"). Viele sahen im Jahr-2000-Problem („Terminator 3“) oder im 11. September bereits Vorzeichen.
Literatur
Allgemein: Art. Apokalyptik, in: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Auflage Tübingen 1998, Bd. 1 Müller, Achatz von: Apokalypse now and later. Der endzeitliche Film als Wachtraum der Weltgesellschaft, in: Die Zeit 01/1999, url: http://zeus.zeit.de/text/1999/01/199901.mill_.xml Valentin, Joachim, Zwischen Fiktionalität und Kritik. Die Aktualität apokalyptischer Motive als Herausforderung theologischer Hermeneutik, Freiburg 2005.
Leistungsnachweis
3 Leistungspunkte werden vergeben für 1 Literaturbericht (Auswahl nach Zufallsprinzip) und 1 Referat ca. 30 min.
Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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