Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Kant: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2021
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 06.04.2021 - 10.05.2021

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mi 12:00 bis 14:00 wöchentlich 14.04.2021 bis 21.07.2021  1.09.1.15 Dr. Buschmann  
Kommentar

Entsprechend den aktuellen Vorgaben beginnt das Seminar als Online-Kurs. Weitere Informationen  siehe unten.

Kommentar:

"Diese Arbeit ist schwer und erfordert einen entschlossenen Leser”, schreibt Kant im Text der Prolegomena im Rückblick auf die kritische Untersuchung des Erkenntnisvermögens, die mit der 1781 erschienenen „Kritik der reinen Vernunft” geleistet war. Aber es ist kein Rückblick als Rundblick durch das Weitwinkelobjektiv. Vielmehr fokussiert Kant sehr klar als Kern der extremen intellektuellen Herausforderung durch die erste 'Kritik', „sich nach und nach in ein System hineinzudenken, was noch nichts als gegeben zum Grunde legt außer die Vernunft selbst und also, ohne sich auf irgendein Faktum zu stützen, die Erkenntnis aus ihren ursprünglichen Keimen zu entwickeln sucht.” Kenner der Architektur der KdrV staunen hier und fragen sich: War das wirklich der Plan? Wie erklärt sich dann der Start mit dem großen Abschnitt der 'Transzendentalen Ästhetik', der Bedingungen des Zustandekommens sinnlicher Erfahrung untersucht?

 

Solche Verblüffungen hält der Text der ‚Prolegomena‘ immer wieder bereit. Sie verschieben Akzente oder setzen sie neu. Ihre Legitimation dafür liegt in ihrer Zielstellung: "sie sollen mehr anzeigen, was man zu tun habe, um eine Wissenschaft womöglich zur Wirklichkeit zu bringen, als sie selbst vortragen". In diesem Sinn sind sie Voruntersuchung und Vorwort für das, was nach Abschluß der Vernunftkritik kommen soll: eine heuristisch und epistemologisch begründete neue Philosophie, die die Kriterien anspruchsvoller Wissenschaft erfüllt und gleichwohl als Disziplin der theoretischen Vernunft wieder Metaphysik ist.

 

Wie geht das zusammen? Eine klassische Position verortet die Prolegomena als Einführung in die kritische Philosophie und retrospektive Zusammenfassung der Kritik der reinen Vernunft. Wir wollen stattdessen den antizipatorischen Buchtitel ernst nehmen, in dem von 'einer jeden künftigen Metaphysik' die Rede ist, und versuchen, die Prolegomena gemäß Kants zitierter Ankündigung als Erörterung der Bedingungen von Bedarf und Zustandekommen dieser künftigen Metaphysik zu lesen., die auf den Grundlagen der Vernunftkritik entstehen soll. Diese wird zeigen müssen, ob konstruktives Denken aus reiner Vernunft heraus in der Philosophie seinen epistemologisch gerechtfertigten Ort hat. Hier, und nicht in der Retrospektive, hat der zentrale Untersuchungsgegenstand der Prolegomena seinen Platz: Sind synthetische Urteile a priori möglich? Das heißt auch: Sind wir in der Lage, Wissenschaft zu betreiben, aus unserer im Weg der Vernunftkritik erworbenen Kenntnis der funktionalen Bedingungen unseres Vernunftgebrauchs? -"Diese Arbeit ist schwer und erfordert einen entschlossenen Leser”.

 

Wir werden im Seminar sehr nahe an Kants Text arbeiten. Empfohlene Ausgaben und Einführungen finden Sie in der Rubrik "Literatur". Weiteres wird über moodle bereitgestellt.

 

Informationen zum Kursablauf:

Die Kursmaterialien werden asynchron im wöchentlichen Rhythmus auf moodle bereitgestellt. Der Kurs beginnt mit einer Einführung (voraussichtlich ab 14.04.2021 abends verfügbar). Einzelne Zoom-Termine werden gesondert über den moodle-Kurs angekündigt

 

 

 

XXX

Literatur

Empfohlene Textausgabe:
Immanuel Kant: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können. Hrsg. v. Konstantin Pollok. Hamburg: Meiner,  2001 (und weitere Auflagen).
Alternativ kann via moodle der Text im Druckbild der Akademieausgabe benutzt werden (online, nicht downloadfähig).

Literatur zur Einführung in die Prolegomena:
Holger Lyre [Hrsg.] : Kants Prolegomena - ein kooperativer Kommentar . Frankfurt/Main: Klostermann, 2012.
Georg Mohr: [Kommentar zu:] Prolegomena. - In: Ders., Immanuel Kant: Theoretische Philosophie. Bd. 3, Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2004, S. 512-647.
Rudolf Malter: Zur Entstehungs- und Textgeschichte der Prolegomena [mit Beilagen]. - In: Ders., Immanuel Kant: Prolegomena. Hrsg. v. Rudolf Malter. Stuttgart: Reclam, 1989, S. 171-246.

Einführungsliteratur zu Kant:
Jürgen Stolzenberg, Marcus Willaschek, Georg Mohr: Kant-Lexikon. Bd. 1-3,  Berlin: de Gruyter, 2015-2017.

Weitere Literatur wird im moodle-Kurs angegeben.

X

Leistungsnachweis

Bestehen des Kurses erfordert regelmäßige aktive Teilnahme (belegt durch Beantwortung von Kontrollfragen zum Lernfortschritt 3mal im Semester) UND Essay am Semesterende (ca. 5 Seiten, Abgabetermin: 10.08.2021)

X


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024