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Foto: Matthias Friel
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Meeting-ID: 944 0213 6294Kenncode: 21091943
Zu Beginn des Seminars werden die Begriffe Polytheismus, Monotheismus, Henotheismus Monolatrie und andere Termini kritisch gesichtet und auf neuere Monotheismus-Konzeptionen im Rahmen des Alten Orients bezogen. Im Anschluss daran soll durch die Arbeit an biblischen Texten, außerbiblischen Inschriften und ikonographischen Zeugnissen (Reihenfolge?) erörtert werden, wie sich im Zusammenhang verschiedener sozioreligiöser Kontexte (‚Familienreligion‘, ‚offizielle Religion‘ u.a.) höchst unterschiedliche Gottesvorstellungen entwickelt haben. War der Gott Israels ursprünglich ein Wetter-, Wüsten- oder Berggott? Hatte er eine Paredra (Aschera)? War er zunächst eine unter vielen Gottheiten und seine Macht nur auf das Land Israel bezogen und dabei ausschließlich ein Gott der Lebenden und nicht der Toten? Wurde er an verschiedenen Orten unterschiedlich verehrt? Seit wann kann man von einem sog. Nationalgott sprechen, seit wann von einer Forderung ausschließlicher Verehrung? Im Blick auf die Beantwortung dieser Fragen soll im Seminar schließlich herausgearbeitet werden, ob und wenn ja, in welcher Zeit und unter welchen Voraussetzungen von einem praktischen bzw. impliziten oder einem inklusiven bzw. exklusiven Monotheismus die Rede sein kann und was das für die Theologie- und Religionsgschichte bedeutet. Zum Schluss könnte eine Diskussion um den Streit über einen Zusammenhang von Monotheismus und Gewalt (Jan Assmann) geführt werden.
Die Literatur zum Thema ist kaum noch überschaubar. Einen ersten Überblick verschafft Michaela Bauks, Monotheismus (AT), in: Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex online); ausführlicher und mit eigenen Akzentsetzungen Matthias Köckert, Vom einen zum einzigen Gott. Zur Diskussion der Religionsgeschichte Israels, in: Berliner Theologische Zeitschrift 15 (1998), 137-175. Viele Aspekte werden in dem Sammelband: Der eine Gott und die Götter. Polytheismus und Monotheismu im antiken Israel, hg. von Manfred Oeming und Konrad Schmid (ThWANT 8), Zürich 2003, behandelt.
Leistungspunkte für ein Referat bzw. einen Essay oder für eine Seminararbeit. Regelmäßige Teilnahme wird erwartet.
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