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Foto: Matthias Friel
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Die Geschichte des deutschen Nationalstaats, der 1871 die politische Bühne Europas betrat, und die Geschichte der Globalisierung waren eng verbunden. Als Nachzügler im Konzert der europäischen Großmächte versuchte sich das Deutsche Kaiserreich zu behaupten. Während die einzelnen Regionen des Reiches nur langsam zusammenwuchsen, wurden bereits Kolonien in Übersee erobert, und die zunehmenden Beziehungen über nationale Grenzen hinweg verstärkten in der Folge den besonderen Nationalismus vor dem Ersten Weltkrieg, der als Gegenpol wachsender globaler Vernetzung gelesen werden kann. Zu dieser globalen Vernetzung gehörte der rasante Ausbau von Kommunikations- und Transportwegen, die Verbindung von Waren- und Kapitalmärkten, der Zuwachs von Migrationsströmen und die Ausbildung neuer zivilgesellschaftlicher Akteure und Institutionen wie auch die Genese dynamischer Medienkonzerne. Die Übung will diesen Phänomenen und ihren sozialen, politischen und kulturellen Folgen nachspüren.
- Jens Jäger: Das vernetzte Kaiserreich, Stuttgart 2020.
- Jürgen Osterhammel/Niels P. Petersson: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen, Prozesse, Epochen, München 52012.
- Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts, München 62020.
- Sebastian Conrad: Globalization Effects. Mobility and Nation in Imperial Germany, 1880–1914, in: Journal of Global History 3 (2008), S. 43-66.
- Sebastian Conrad/Jürgen Osterhammel (Hrsg.): Das Kaiserreich transnational, Göttingen 2006.
- Sven-Oliver Müller/Cornelius Torp (Hrsg.): Das Deutsche Kaiserreich in der Kontroverse, Göttingen 2008.
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