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Foto: Matthias Friel

Einführung in die Geschichte des Feldpostbriefs - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2021/22
Einrichtung Historisches Institut   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2021 - 10.11.2021

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mo 18:00 bis 20:30 14-täglich 25.10.2021 bis 14.02.2022  1.12.0.14 Dr. phil. Charlier 20.12.2021: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar

Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Feldpostbriefe aus dem Zeitalter der beiden Weltkriege faszinieren bis heute. Dies umso mehr, wenn innerhalb der eigenen Familie ein solcher Briefnachlass überliefert ist. Oftmals handelt es sich nämlich um authentische Selbstzeugnisse mit historischem Quellenwert: Wie haben einfache Männer und Frauen diese extremen Zeiten durchlebt? Was wird in diesen Briefen mitgeteilt – und was ausgelassen? Immerhin unterlagen sie ja der Militärzensur. Grundlage des Seminars bildet der private Nachlass eines katholischen Volksschullehrers (Jahrgang 1896), der Feldpostbriefe aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg hinterlassen hat. Zwei der größten Katastrophen der Neuzeit werden so aus dem Blickwinkel ein und desselben Briefzeugen lebendig (Konvolut I: Dezember 1915April 1919, Konvolut II: November 1939Dezember 1941). Dabei will das Lesen von Feldpostbriefen gelernt sein. Denn häufig wird in den Mitteilungen an die Angehörigen das Persönliche von ›Topiken‹ überlagert, die die Erwartung heutiger Leser krass enttäuscht! So offenbart der Vergleich der Feldpostbriefe eines Truppenarztes mit denen einer Militär-Krankenschwester Überraschendes zum Thema Geschlecht. Zum Vergleich eignet sich zudem das anglo-amerikanische Konzept der ›War letters‹ (neuerdings auch als »Letters to Loved Ones«). Genetisch verfolgen wir die Textsorte bis in die frühe Neuzeit zurück. Gibt es so etwas wie den ›ersten‹ Feldpostbrief der Weltgeschichte? Und für wann lässt sich ein militärisches Feldpostwesen überhaupt erstmals nachweisen? − Optional werden die Briefe des sog. kleinen Mannes mit Beispielen aus der Feder berühmter Persönlichkeiten kontrastiert, von denen ›Briefe aus dem Felde‹ überliefert sind, darunter Albrecht von Wallenstein und Friedrich II. der Große, aber auch Goethe, Heinrich von Kleist oder der expressionistische Lyriker Georg Trakl. − Die Veranstaltung findet 14-täglich statt! Mit der Bitte um Voranmeldung unter charlier@uni-potsdam.de.

Literatur

Literatur: (1) Hellmuth KARASEK (Hrsg.): Briefe bewegen die Welt [Bd. 6:] Feldpost. Vom Dreißigjährigen Krieg bis heute. Kempen 2013. – (2a) Veit DIDCZUNEIT Jens Ebert Thomas Jander (Hrsg.): Schreiben im Krieg / Schreiben vom Krieg. Feldpost im Zeitalter der Weltkriege. Essen 2011 (2b) Ortwin BUCHBENDER/Reinhold Sterz (Hrsg.): Das andere Gesicht des Krieges. Deutsche Feldpostbriefe 1939-1945. München 1982 (2c) Julia PAULUS/Marion Röwekamp: Eine Soldatenheimschwester an der Ostfront. Briefwechsel von Annette Schücking mit ihrer Familie (1941-1943). Paderborn u. a. 2015 (2d) Otmar JUNG: Als Truppenarzt an der Ostfront. Feldpostbriefe von Dr. Walther Jung an seinen älteren Schwager Josef Reichardt 1941-1944. Würzburg 2017 – (3) Gerhard OBERLEITNER: Geschichte der Deutschen Feldpost 1937-1945. Innsbruck 1993. Semesterapparat: https://web.ub.uni-potsdam.de/php/dat/*8478FC34167C288EC84EF77F2934D99731346698.php. Internet: »Das Feldpost-Archiv«: http://www.feldpost-archiv.de/feldpost-d.html [Museum für Kommunikation Berlin / Museumsstiftung Post und Telekommunikation] – »Feldpost des Zweiten Weltkriegs«: https://jugend1918-1945.de/feldpost/default.aspx [EzG: Editionen zur Geschichte] – »Letters to Loved Ones«: https://www.iwm.org.uk/history/letters-to-loved-ones [Briefsammlungen britischer Militärangehöriger aus dem Ersten Weltkrieg, Imperial War Museums, London u. a.]


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22 , Aktuelles Semester: SoSe 2024