PULS
Foto: Matthias Friel
Der faszinierende Gedanke, die Welt der Bibel in den Altertümern des Nahen Ostens zu entdecken, begeistert schon Generationen von Gelehrten. Als man vor etwa 150 Jahren in den Ruinenhügeln des Nahen Ostens altehrwürdige Städte und in den Landschaften Palästinas Schauplätze biblischer Geschichte wiederentdeckte, lag der Wunsch nahe, die biblische Zeit mit wissenschaftlichen Methoden verstehen zu können. Forscher, Abenteurer, Theologen und Altertumskundler (manchmal auch alle Professionen in einer Person) durchstreiften von Stund an das Heilige Land, um die materiellen Funde der Levante zu erkunden und deren Geschichte neu zu rekonstruieren. Heutige Biblische Archäologie begreift sich als Teil eines großen Netzwerkes vielfältiger, gleichberechtigt an der Altertumsforschung der südlichen Levante partizipierender Wissenschaftszweige. Biblische Archäologen sind an der Beschreibung des Lebens von Dörfern, Städten und Gesellschaften, des alltäglichen Treibens und religiösen Handelns interessiert. Sie beschreiben Kulturen, deren Veränderungen und spannungsreiche Übergänge zu neuen Epochen. Sie liefern das materielle Umfeld von Dörfern, Städten und Staaten, aus denen wir Texte und damit gezielte Meinungsäußerungen besitzen.
Es werden folgende Themenbereiche besprochen:
Landeskunde, Forschungsgeschichte, zeitgeschichtlicher Abriss zur südlichen Levante, archäologische Methoden, Ausgrabungsdesign, Zeitbestimmung, Keramiktypologie, Dokumentation, Restaurierung, Präsentation von Funden und Befunden.
Die Einführungsveranstaltung wendet sich an Studierende der Jüdischen Studien, Theologie wie der Archäologie, die in dem Bereich, in der die Bibel traditionell die umfänglichste literarische Quelle ist, eine Einführung in die gegenwärtigen archäologischen Aufgaben, Entdeckungen, Projekte und Streitfragen erhalten möchten.
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