PULS
Foto: Matthias Friel
Die Geschichte der iberischen Halbinsel ist gekennzeichnet von convivencia - dem Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen - und reconquista - der schrittweisen Rückeroberung der muslimischen Gebiete durch katholische Monarchen. Mit dem Fall Granadas 1492 ging zunächst die Vertreibung der Juden und einige Jahre später die Vertreibung der Muslime einher. Die iberische Halbinsel war nun katholisch. Doch im Süden, wo die drei Religionen sich am längsten gegenseitig beeinflusst hatten, regte sich etwas. Die Inquisition erhielt Berichte von Konvertiten, die heimlich ihrer alten Religion nachgingen. Es zeigten sich seltsame Mischformen aus katholischer Heiligenverehrung und jüdischen Bräuchen. Arabische Amulette zum Schutz vor Unwettern wurden konfisziert und schließlich wurden die Alumbrados mit ihren reformerischen Tendenzen zu einer Gefahr für die Kirche.
In diesem Seminar werden wir anhand ausgewählter Fallbeispiele untersuchen welchen Einfluss convivencia, inquisitoriale Verfolgung und (Zwangs)Konversionen auf die sogenannten Neuchristen hatten. Wir werden analysieren wie Krypto-Juden ihr Judentum lebten ohne tatsächlich über jüdische Quellen zu verfügen und der Frage nachgehen, warum es in Spanien keine nennenswerte Hexenverfolgung gab.
Passive Englischkenntnisse sind erforderlich; Spanischkenntnisse werden NICHT vorausgesetzt.
unbenotet: Aufsatzexpertise zu 2 Sitzungen (d. h. Zusammenfassung und Aufbereitung der Sitzungslektüre, Recherche zu AutorIn, Vorbereitung von Diskussionsfragen)
benotet: Aufsatzexpertise und Modularbeit (ca. 20-25 Seiten)
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG