PULS
Foto: Matthias Friel
In der slawistisch/ russistischen Kulturtheorie wird das Komische vor allem mit Michail Bachtins Verständnis subversiver karnevalesker Verfahren und Strukturen verbunden. Dieses Konzept wurzelt in Traditionen, die auf Mittelalter und Renaissance zurückgehen (z.B. die Figur des „Jurodivyj“). Gleichzeitig leistet das Komische immer wieder auch einen Beitrag zum eher unkritischen ‚Ablachen’ prekärer Zustände. Beispiele dazu liefern Theater- und Filmkomödien – etwa der sowjetischen und spätsowjetischen Zeit. Bis in die jüngste Gegenwart (Comedians, TV-Satiren) ist der Grenzgang zwischen kritischem und unterhaltendem Potential des Komischen immer wieder neu Thema. Das Komische ist eben nicht nur kritisch und subversiv, satirisch verfremdend: Gerade anhand der komischen Realisierung historischer Topoi kann beobachtet werden, wie das Komische auch mit populärkultureller Verharmlosung einhergeht.
In der Vorlesung wird das historische und typologische Spektrum des Komischen (und des Lachens) ebenso Thema sein, wie Gattungen des Komischen in Literatur, Theater und Film.
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Präsentation
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