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Foto: Matthias Friel
Geschichtsmythen sind wirkmächtige ‚Meistererzählungen‘, die einen Geltungsanspruch auf historische ‚Wahrheiten‘ formulieren. Aufgrund ihrer oft eingängigen Narrationen sind solche Mythen für die Schaffung von Geschichtsbewusstsein und deren Popularisierung besonders geeignet. Sie bieten vereinfachende Erklärungen und Legitimationen für komplexe historische Sachverhalte. Zuweilen politisch-ideologisch instrumentalisiert, können auf diese Weise Gruppenidentitäten und vermeintliche Gewißheiten geschaffen werden. In der Ringvorlesung werden Beispiele für populäre Geschichtsmythen thematisiert, die sich auf die Epoche vor Beginn der Moderne beziehen.
Bei den Vortragenden handelt es sich um Mitglieder des Frühneuzeit-Zentrums der Universität Potsdam.
Bei der Vorlesung handelt es sich um eine Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG, Kutschstall, Am Neuen Markt 9), wo die einzelnen Vorlesungen stattfinden (nicht an der Universität!!!). Die Veranstaltung ist auch geöffnet für ein interessiertes Publikum.
Vorlesungsprogramm:
19. April: Prof. Dr. Matthias Asche & Dr. Tanja Zakrzewski: Einführungsveranstaltung (nur als Zoom-Konferenz; der Link wird den Studierenden rechtzeitig versendet)
26. April: Prof. Dr. Monika Wienfort: „Luisenverehrung – preußische Ikone und nationales Frauenvorbild im 19. Jahrhundert"
10. Mai: PD Dr. Sven Trakulhun: „Das ‚Zeitalter der Entdeckungen‘ – der Mythos vom Beginn der Neuzeit“
17. Mai: Dr. Tanja Zakrzewski: „Freibeuter und Piraten – zwischen romantischer Verklärung und Dämonisierung“
24. Mai: Dr. Davide Liberatoscioli: „Juden als Wegbereiter der vormodernen Marktwirtschaft – ein gefährlicher Mythos“
31. Mai: PD Dr. Andreas Degen: „Keine Frauen? Deutschsprachige Autorinnen der Frühen Neuzeit und die Literaturgeschichtsschreibung“
14. Juni: Prof. Dr. Frank Göse: „Die Preußenwahrnehmung im Ancien Régime – zu den Ursprüngen eines Mythos“
21. Juni: Prof. Dr. Stefanie Stockhorst: „War Kolumbus ein schlechter Navigator? Routenplanung und Reisebericht im Fokus einer ‚blauen‘ Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit“
28. Juni: Prof. Dr. Ralf Pröve: „Die Frühe Neuzeit als Eldorado ‚absolutistischer‘ Planwirtschaft? Gesellschaftliche Funktionen des Zunftsystems und florierende Marktwirtschaft im 18. Jahrhundert“
05. Juli: Prof. Dr. Christine Kleinjung & Prof. Dr. Katharina Philipowski: „Der Mythos von Luther als erstem Bibelübersetzer“
12. Juli: Prof. Dr. Eva Kimminich: „Gladiator*innen und Historyhacking“
19. Juli: Prof. Dr. Matthias Asche: „Von den ‚Adoptivkindern‘ des Großen Kurfürsten und dem Potsdamer ‚Toleranzedikt‘ – Hugenotten-Mythen“
26. Juli: Prof. Dr. Sina Rauschenbach: „Der Mythos der drei Kulturen – Juden, Christen und Muslime im mittelalterlichen Spanien"
wird während der Vorlesung genannt.
Die Veranstaltung findet in Form einer Ringvorlesung im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG, Kutschstall, Am Neuen Markt 9), also nicht an der Universität!!! Sie ist nicht nur für Studierende, sondern auch für ein interessiertes Publikum geöffnet. Die erste Veranstaltung am 19. April findet online als Zoom-Konferenz statt. Den Studierenden wird rechtzeitig vorher ein Link zugesandt.
regelmäßige Teilnahme; Essay zu zwei der in der Vorlesung vorgestellten Themen im Umfang von insgesamt ca. 10 Seiten
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