PULS
Foto: Matthias Friel
Innerhalb der französischen Literaturgeschichte kommt der Novellistik in Bezug auf formal-stilistische, inhaltliche und sprachliche Aspekte eine große Bedeutung zu; zu gleicher Zeit gibt kaum eine andere Gattung so viel Aufschluss darüber, wie rege der kulturelle Austausch in der Romania des 16. Jahrhunderts war. Den entscheidende Impuls gab die an der Schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit entstandene Sammlung Decameron vom Florentiner Giovanni Boccaccio, die bald übersetzt wurde und eine rasche Verbreitung erfuhr.
Im Zentrum des Seminars stehen die gemeinsame Analyse und Interpretation ausgewählter Novellen von unterschiedlichen Autoren. Im Vorfeld werden Fragen nach einer möglichen Definition und Typologie der ‚Gattung' Novelle sowie nach Quellen und Vorformen der Kurzprosa geworfen und besprochen. Es wird ferner untersucht, inwieweit das Werk von Boccaccio modellbildend für die französische Autoren wirkte (wie z. B. bei Marguerite de Navarre) und welche Parallele und Unterschiede sich bei der Entwicklung der Gattung in Europa (z. B. mit Blick auf Cervantes) feststellen lassen.
werden bekannt gegeben
Leistungspunkteerhalt:
bis 2 LP regelmäßige Bearbeitung der Inhalte jeder Sitzung, aktive Teilnahme an der Diskussion, Referat (z. B. Übernahme der Analyse eines Textauszuges, Erarbeitung eines Hintergrundthemas).
Das Referat kann in deutscher oder in französischer Sprache gehalten werden.
3LP +: verfassen einer Seminararbeit
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