PULS
Foto: Matthias Friel
Im Zuge der Bildungsexpansion ist es zu einem gestiegenen Bildungsniveau, einer längeren Ausbildungsdauer sowie einer höheren Erwerbsbeteiligung der Frauen gekommen. Diese Veränderungen beeinflussen auch die partnerschaftlichen und familialen Lebensformen, was durch sinkende Fertilitäts- und Heiratsraten, den Anstieg nichtehelicher Lebensformen sowie steigende Scheidungsraten sichtbar wird. Während sich in den 50er und 60er Jahren die bürgerliche Kleinfamilie als nahezu universelles Ehe- und Familienmodell durchgesetzt hat, ist Partnerschaft und Familie seit Mitte der 60er Jahre einem Wandlungsprozess unterworfen. Immer mehr Menschen leben in alternativen Lebensformen, wobei vor allem durch die Zunahme von Einpersonenhaushalten der Trend einer sich entwickelnden „Single-Gesellschaft“ abgeleitet wird.
Im Seminar werden wir uns diese Entwicklungen, die theoretischen Erklärungsansätzen sowie aktuelle Befunde erarbeiten und diskutieren. Neben der Frage nach der Bedeutung von Bildungsressourcen für partnerschaftliche und familiale Entscheidungen, werden wir beleuchten, wie das Bildungssystem als Heiratsmarkt fungiert und welche Rolle dies für die Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheiten hat.
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