PULS
Foto: Matthias Friel
Bereits unmittelbar nach dessen Erstveröffentlichung in der Zeitschrift The New Yorker (1963) wurde ihr Bericht über den Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem 1961 zum Auslöser einer heftig geführten Debatte. Ihre Charakterisierung der Person Eichmanns, das Wort von der „Banalität des Bösen”, vor allem aber ihre Darstellung der Rolle der Judenräte während des Holocaust ernteten scharfen Widerspruch, der sich in Gershom Scholems Diktum, Arendt ermangele es an Ahavat Israel, verdichtete. Im Seminar wollen wir uns dieser historischen Konstellation aus unterschiedlichen Perspektiven annähern. Zu Beginn werden wir uns Hannah Arendt selbst und ihren ersten Texten zu Nationalsozialismus und Judenvernichtung zuwenden, die sie bereits unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs angefertigt hat. Im zweiten Teil des Seminars wird der Verlauf des Eichmann-Prozesses in Beziehung zu Hannah Arendts Prozessbericht, dessen Inhalt ebenso wie dessen vielfältige Bearbeitungsgeschichte zum Gegenstand. Zuletzt diskutieren wir schließlich einer Auswahl an Reaktion auf Arendts Text, um dadurch die zentralen Themen der vergangenen Kontroverse sichtbar zu machen.
Hannah Arendt, Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen, München [1964] 2011; Gary Smith (Hg.), Hannah Arendt Eichmann in Jerusalem und die Folgen, Frankfurt am Main 2000; Friedrich A. Krummacher (Hg.), Die Kontroverse. Hannah Arendt, Eichmann und die Juden, München 1964; Werner Renz, ad Hannah Arendt - Eichmann in Jerusalem : Die Kontroverse um den Bericht „von der Banalität des Bösen“, Hamburg 2021.
Hausarbeit im Umfang von 15-20 Seiten
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